Bekannt sind
die reicht verzierten Logenkästen sowie der hohe und breite
Artisteneingang. Die Ausrichtung des Programms selbst wurde ebenfalls
geändert. Standen auf Tournee noch die Tiere im Vordergrund („La fête
des animaux“), sind es in Brüssel artistische Sensationsnummern („Les
artistes de l'extreme“).
Alexandre
Bouglione, Linda Bouglione, Nicolas Bouglione
Nichtsdestotrotz
sind Darbietungen mit Tieren zahlreich vertreten. Dank Sandro Montez
steht zudem ein erfahrener und kreativer Tierlehrer zur Verfügung.
Montez selbst präsentiert ein Groß und Klein sowie eine Freiheit mit
jeweils zwei Kamelen und Friesen. Zwei liebevolle Dressuren, die
stilvoll und elegant vorgeführt werden. Insbesondere bei den Kamelen
und Friesen hätte ich gerne noch länger zugesehen. Doch eine
umfangreichere Trickfolge war aufgrund der recht kurzen
Vorbereitungszeit einfach nicht möglich, wie Sandro Montez in der Pause
erzählt. Alexandre Bouglione selbst führt vier prächtige Kamele vor,
die sich nach der Laufarbeit bereitwillig nebeneinander auf den
Manegenboden legen. Musik aus Dirty Dancing hilft den vier Lamas von
Linda Bouglione auf die Sprünge. Die Tiere tragen Geschirre mit
Glitzersteinen. Ebenso wie ihre Vorführerin sind sie zudem mit einer
roten Rosenblüte geschmückt. Ihr Debüt feiert in Brüssel die neue
Hunderevue von Nicolas Bouglione. Die Vierbeiner warten nebeneinander
aufgereiht sitzend auf ihre Auftritte. Dann dürfen sie ihre
Fähigkeiten, insbesondere als präzise Springer, beweisen. In den
letzten Jahren haben wir Nicolas noch im Käfig mit seinen kleinen
Katzen sowie als Vorführer einer afrikanischen Elefantendame erlebt.
Derartige Auftritte hat nun leider die belgische Politik deutlich
erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht.
Duo Stoichev, Duo Garcia
Die „artistes de
l'extreme“ werden von einem Quartett verkörpert. Es sind dies die Duos
Stoichev und Garcia. Mikel Stoichev und Sohn Francesco Nock bilden mit
Auftakt- und Pausennummer den Rahmen für den ersten Teil. Zunächst
fahren sie zu zweit auf Geländemaschinen durch die Motorradkugel.
Aufgewertet werden ihre Kapriolen durch die Mitwirkung einer jungen
Damen, die sich von den beiden Bikern umkreisen lässt. Beim Todesrad
ist Mikel Stoichev für die Tricks auf dem Außenrad zuständig, während
Francesco Nock das Rad im anderen Käfig in Schwung hält. Stoichev zeigt
unter anderem das Seilspringen sowie das das Jonglieren mit drei
brennenden Fackeln. Während somit ein Vertreter der Familie Nock beim
Cirque Alexandre Bouglione zu sehen ist, gastiert andersrum Anouchka
Bouglione 2013 gemeinsam mit Ehemann Reinaldo Monteiro beim Circus
Nock. Pablo und Vicky Garcia zeigten auf Tournee mit dem Cirkus
Benneweis noch ihre turbulent-komische Nummer an einem roten
Doppeldecker. Bei Bouglione nun sehen wir sie wieder mit ihrer Weltraum-Rakete,
an der sie riskante Tricks vollführen. Mit diesem Nervenkitzel
am rotierenden Requisit setzen sie den zum Titel passenden
Schlusspunkt des Programms.
Willy Colombaioni, Duo
Lumei, Tonito
Komplettiert
wird das Programm wie gewohnt von Artisten, die bereits mit auf Tournee
waren. So Willy Colombaioni. In schneller Folge wechselt der Jongleur
die Requisiten. Zum Start wirft er sieben Bälle, gleich darauf sind es
eben so viele Ringe. Außergewöhnlich ist die Jonglage von fünf Keulen,
sortiert er diese doch zum Schluss in ein Requisit, welches er auf der
Stirn balanciert. Eine Assistentin im farblich abgestimmten Outfit
sorgt dafür, dass der Ablauf noch flotter ist. Unzählige Outfits
präsentiert das Duo Lumei. Diese wechseln sie in der Manege. Und das so
schnell, dass man es kaum glauben mag. Ihre Quick Change-Darbietung
präsentieren sie im spanischen Stil und geben ihr somit eine
individuelle Note. Nachdem er zunächst als Weißclown das Entree seiner
Eltern Jeanette und Toni Alexis komplettiert hat, ist Tonito nun als
Reprisenclown zu sehen. Er nutzt diese ersten Jahre der Selbständigkeit
bewusst, um Dinge auszuprobieren und seinen eigenen Stil zu finden, wie
er im Gespräch erzählt. Das gelingt ihm schon jetzt prima. Sei es
allein oder im Zusammenspiel mit Rony. Die beiden haben mehrere
Auftritte über die Show verteilt, welche aber nie zu lang geraten.
Tonito bringt zudem seine musikalischen Fähigkeiten an der Trompete
ein. Auch 2014 wird er wieder bei Alexandre Bouglione zu erleben sein.
Komplettiert wird das „7. Internationale Circusfestival von Brüssel“
durch Miss Simona. Die Rumänin sorgt als Indianerin am
Schwungseil insbesondere mit ihren Abfallern für feuchte Hände.
Glücklicherweise ist sie dabei mittels einer Longe gesichert. Im Finale
verabschieden sich die Mitwirkenden von ihrem Publikum. So endet eine
flott ablaufende Circusshow, die bewusst auf Längen verzichtet und
daher sehr kurzweilig erscheint. |