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Cirque de Noel - Christiane Bouglione 2013
www.lecirquedenoel-paris.com ; 60 Showfotos

Paris, 7. Dezember 2013: Ein Besuch im gemütlichen Chapiteau des Cirque de Noel am Bois de Boulogne gehört im Dezember für mich inzwischen einfach zur Einstimmung auf Weihnachten dazu. Hier scheint die Zeit, zumindest ein wenig, stehen geblieben zu sein. Auf dem Gradin gibt es Holzbänke ohne Rückenlehnen und das Chapiteau wird von zig Sturmstangen stabilisiert. Die Lichtanlage sorgt für eine warme, zumeist in Rottönen gehaltene Ausleuchtung des Spektakels. Leider kommen neuerdings vermehrt LEDs zum Einsatz. Die Begleitung zum Sitzplatz übernehmen Weihnachtsfrauen mit Zipfelmützen.

Die meisten ihrer Gesichter sind von vorherigen Besuchen bekannt. Ebenso die von Einlasschef und Monsieur Loyal. Auch Christiane Bouglione als Direktorin ist stets präsent. Ein vertrautes Ambiente und vertraute Gesichter also sind es, die diese besondere vorweihnachtliche Stimmung erzeugen. Die Programme beinhalten zumeist ebenfalls bekannte Artisten. Hinzu kommen aber oft Überraschungen. Es sind ausgewählte, liebevolle Darbietungen, die stimmig in den Rahmen passen. Große Truppen sucht man deswegen vergeblich, was nicht weiter stört. Qualität statt Quantität heißt es also.


Familie Saabel

Und qualitativ hochwertig sind die drei Darbietungen der Familie Saabel ohne Zweifel. Passend zur Jahreszeit starten sie mit ihrer nordisch aufgemachten Hunderevue. Wunderschöne Kostüme mit viel Pelz entführen ebenso ins „ewige Eis“ wie die Requisiten und natürlich die acht Hunde. Insgesamt geht es sehr lebendig zu, wenn die Vierbeiner ihre Tricks unter Anleitung von Tiziana Saabel sowie ihrer beiden Töchter Alexandra und Kelly zeigen. Quasi als Zugabe schlüpft ein kleiner Hund aus einem Iglu. In südlicheren Gefilden spielt ihre Hohe Schule. Jetzt ist Spanien der geographische Rahmen. Während Alexandra in Kleidern mit vielen Stoffbahnen auf dem Manegenboden tanzt, tun dies die weiteren Familienmitgliedern mit ihren Pferden. Es ist ein wunderbar authentisches Bild mit mehreren Rössern verschiedener Rassen. Schulschritte am Zügel sind ebenfalls dabei. Neu für mich ist die Partner-Equilibristik der Schwestern Alexandra und Kelly. Im Solo hatte ich beide schon erlebt, aber noch nicht zusammen. Sie ergänzen sich vortrefflich und zeigen eine zumeist synchron gearbeitete Handstandartistik, welche von gemeinsam gebildeten Figuren ergänzt wird. Einmal mehr zu loben sind die wunderbaren Kostüme, die Alexandra selbst entwirft. Die ausgewählte Musik – zu Beginn ist es ein Opernstück – rundet diese Kür ab.


Nancy und Carlo Triberti

Nicht zuletzt von ihren Auftritten in Ravensburg, im Kronebau und bei Carl Busch bekannt sind Nancy und Carlo Triberti. Im ersten Teil beweist Carlo als Gladiator mit freiem Oberkörper seine Kraft. Etwa indem er ein Eisenteil verbiegt, einen Nagel mit einem Zahn aus einem Balken holt oder sich als lebender Mittelteil eines Tauziehens präsentiert. Eleganz und Rasanz kommt bei der gemeinsam mit Nancy gezeigten Rollschuhartistik hinzu. Dabei wirbelt Carlo seine Partnerin auf riskanten Bahnen umher, während er sich in der Mitte der Plattform ständig um die eigene Achse dreht. Zwischen den Touren bleibt Zeit für kleine Flirts zwischen den beiden.


Nancy Brand, Jimmy Saylon, Fracesco

Bereits im vergangenen Jahr dabei war Nancy Brand. Sie arbeitet ihre Hula Hoop-Artistik wiederum im Gipsy-Look. Für die Luftnummer sorgt Jimmy Saylon. Er fliegt an Ringen unter der Kuppel und zeigt kraftraubende Figuren. Höhepunkt seines Auftritts sind zig Umschwünge. Last not least gibt es natürlich einen Clown. Francesco heißt er und zeigt eigene Interpretationen bekannter Reprisen. So das Publikumsorchester, das Verknoten von vier Herren und das Wasserspucken mit einem Jungen aus dem Publikum. Witzig sind zudem die Großillusionen, welche er gemeinsam mit seiner Partnerin zeigt. Francesco ist es zudem, der mit Livegesang die Show nach dem Finale beendet.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch