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Offenburger Weihnachtscircus 2013/14
www.weihnachtscircus.com ; 74 Showfotos

Offenburg, 22. Dezember 2013: Jahr zwei in Offenburg unter neuer Leitung, und auch diesmal haben Sascha Melnjak und Uwe Gehrmann wieder ihr bewährtes Konzept mit im Gepäck: Der Zuschauer bekommt auch in diesem Winter wieder ein klassisches Circusprogramm mit vielen Tieren und starken artistischen Darbietungen geboten, modern verpackt mit Live-Orchester, Ballett und gutem Licht. Rund 30.000 Besucher haben sich davon im vergangenen Jahr begeistern lassen. Nach ersten Pressemitteilungen kann dieser Wert auch in dieser Spielzeit erreicht oder gar überboten werden.

An der Messe sind auch in diesem Jahr die großzügigen Zeltanlagen von Melnjaks Zirkus Charles Knie aufgebaut. Auch das weitere Equipment stammt weitgehend von diesem Vorzeige-Unternehmen. Der optische Eindruck überzeugt auch diesmal, zumal der Frontzaun bereits im Vorjahr mit eigenen Tafeln an den Offenburger Weihnachtscircus angepasst wurde. Charles-Knie-Erfahrung weisen zudem viele Gesichter des Personals auf, sei es in der Administration oder im Programm.


Priscilla Errani, Flying Costa, Elvis Errani

In der Show ist etwa die Familie Errani mit von der Partie. Während Priscilla mit ihrem temporeichen Spiel mit den Hula-Hoop-Reifen den Anfang macht, beendet ihr Bruder Elvis die Programmfolge mit der Präsentation der drei familieneigenen Elefanten. Seiner bekannten Darbietung hat er nun zwei Schleuderbrett-Tricks hinzugefügt: Zunächst löst ein Elefant das Schleuderbrett aus, so dass Errani auf dessen Rücken katapultiert wird. Beim zweiten Schleuderbrett-Trick schlägt Errani einen Salto und landet auf dem Rücken eines zweiten Elefanten. Neues gibt es auch von den Flying Costa zu vermelden, die seit Offenburg mit einem neuen Fänger arbeiten: Fabio Farfan aus der bekannten, gleichnamigen Flugtrapezgruppe hat nun diese Aufgabe übernommen. In der besuchten Vorstellung fing er bereits alle Sprünge, darunter natürlich auch die Passage und den dreifachen Salto, sicher.


Yves Nicols, André, Ambra Nicols

Ebenfalls von Charles Knie bekannt und nun in Offenburg zu sehen sind der sympathische Clown André mit seinen liebenswerten Reprisen (Fliege, Drache, Haifisch, Wischmopp-Duett) sowie Ambra und Yves Nicols. Neben den starken Tricks, die sowohl die gemeinsame Tücher-Nummer als auch Yves’ Solo-Jonglage kennzeichnen, erhalten die Darbietungen durch die stets feurige Präsentation der beiden Akteure die besondere Note.


Kelly und Alexandra Saabel

Prägende Gesichter dieses Offenburger Weihnachtscircus sind zudem die Mitglieder der Familie Saabel, allen voran die beiden hübschen Töchter Alexandra und Kelly. Zusammen haben sie eine gemeinsame Equilibristik-Darbietung erarbeitet, die nun seit kurzer Zeit zu erleben ist. Erst gefühlvoll zu Opernmusik, dann zu modernen Klängen werden die verschiedenen Figuren meist synchron dargeboten. Zum Schluss arbeiten beide einige gemeinsame Tricks. Mit Mutter Tiziana bringen beide die tobende Hundemeute in die in der Manege errichtete Winterlandschaft. Bei der herrlichen spanischen Hohen Schule auf edlen Pferden ist dann auch Vater Bernhard mit von der Partie. Die Tiere zeigen unter der der Anleitung der Eltern und von Tochter Kelly Saabel anspruchsvolle Abfolgen, während Alexandra Saabel – und zuvor bereits das Ballett in passenden Kostümen – die Vierbeiner tänzerisch begleiten. Wunderbare Impressionen, die die Familie jedes Mal aufs Neue in die Manege bringt. Schade, dass die Ponys aus dem Bestand des Zirkus Charles Knie nun doch länger als ursprünglich geplant bei Barum in Göttingen blieben. Gerne hätte man Alexandra Saabel, welche die Vorführung bereits im letzten Jahr in Heilbronn übernommen hatte, auch mit ihnen gesehen. So aber fehlte eine zweite Tiernummer im ersten Programmteil merklich.


Eric Schmidt-Mohan, Possession Crew, Eric Niemen

Aus Heilbronn bekannt sind ebenso fünf Mitglieder der „Possession Crew“, die mit ihren Breakdance-Kapriolen auch in Offenburg die überraschende Wirkung nicht verfehlen. So eine Darbietung erwartet man einfach nicht unbedingt. Klassischer Circus hingegen – im besten Sinne – ist der Auftritt von Erik Niemen auf dem Drahtseil. Seilspringen, ein Sprung über eine Hürde, der Rückwärtssalto und der Rückwärtssalto gestreckt gehören zum vielfältigen, stets offensiv verkauften Repertoire. Ein ganz neues Gesicht in einer deutschen Manege ist Cesar Pindo. Der Klischnigger aus Ecuador verbiegt sich auf vielfältigste Weise und kommt abschließend mit seinem kompletten Körper in einer kleinen Kiste unter. Begleitet wird auch die diesjährige Show wieder durch ein achtköpfiges Live-Orchester und ein gutes, wohl abgestimmtes Licht. Akzentuiert eingesetzt werden zudem die Auftritte des vierköpfigen Balletts und – neu in diesem Jahr – von Sprechstallmeister Eric Schmidt-Mohan.

Jahr zwei in Offenburg unter neuer Leitung, und wieder zeigt sich die Show absolut stimmig, zügig und schwungvoll inszeniert. Die im letzten Jahr geweckten Erwartungen werden so auf jeden Fall erfüllt werden. Bleibt zu hoffen, dass das breite Ortenau-Publikum dies ebenso sieht und zahlreich gen Weihnachtscircus strömt.

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Text: Benedikt Ricken; Fotos: Tobias Erber