Das Opening gab es in ähnlicher
Form bereits im vergangenen Jahr. Wiederum wird es von Charlin
Sperlich singend eingeleitet. Dann folgt der große Auftritt des
Balletts – fünf Damen und ein Herr – in
Stars-and-Stripes-Kostümen. Erneut bringt die große Eisenbahn
mit dem Rentierschlitten auf dem Dach das Ensemble in die
Manege. Juniorchefin Monika Sperlich und Giovanni Biasini
begrüßen in glamouröser Weise das Publikum.
Manuel Farina, Joulia
Tchakavona, Kevin Probst
Dann gehört die Manege der
bekannten Tierlehrerin Joulia Tchakanova, die ihre reizvolle
Kombination von jeweils drei Windhunden und Lamas in die Manege
bringt. Es ist ein eindrucksvolles Bild, wenn sich Lamas
und Hunde gegenseitig überspringen. Im zweiten Programmteil ist Joulia Tchakanova dann nochmal mit ihrer Verbindung von
Pudeldressur und Akrobatik zu sehen – eine ebenfalls charmante
Mischung, die glänzend ankommt. Sechs Freiheitspferde, klassisch
mit Federpuscheln geschmückt, bringt Kevin Probst in die Manege.
Ohne Peitsche, nur mit einem Handstock, leitet er die
schwungvoll ablaufende Nummer an. Dabei gefällt er mit seinem
offensiven, extrovertierten Auftritt. Ebenso temperamentvoll
agiert Manuel Farina, wenn er nach der Pause vier männliche
Löwen (darunter ein weißer) und zwei Tiger im Zentralkäfig
dirigiert. Flüssig und sicher wird ein breites Repertoire an
Tricks präsentiert – Pyramide, Sprünge, Scheinangriffe, Rollover
und Hochsitzer gehören unter anderem dazu. Daneben gibt es nicht
nur den Rachentrick zu sehen, sondern legt Farina auch seinen
Unterarm ins Maul eines Mähnenlöwen. Mutig wirft er sich auf
einen lebenden Teppich aus drei Löwen. Eines der Tiere legt die
Vorderpranken auf Farinas Schultern – wohlbemerkt von hinten, im
Rücken des Tierlehrers.
Steve und Jones Caveagna
Einen sehr guten Griff hat die
Familie Sperlich auch mit der Verpflichtung der Clowns Steve und
Jones Caveagna gemacht. Sie haben frische und moderne Varianten
klassischer Reprisen und Entrees entwickelt. In der ersten Szene
dreht sich gleich alles um ein Smartphone. Dank der
installierten „Dating-App“ kommt der glatzköpfige Jones zur
gewünschten Traumpartnerin. Sein Kollege Steve mit der markanten
Stachelfrisur wird dank eines „Bedienfehlers“ jedoch wider
Willen mit einem muskelbepackten Herren (Milano Kaiser)
„verkuppelt“. Später zeigt Steve Caveagna, dass er ganz
ernsthaft mit bis zu vier Diabolos jonglieren kann. Auch in
ihrem Musikalentree verpacken die Caveagnas klassische Gags in
moderner Form.
Tamara Khurchudova, Anya
und Dustin Huseca, Trio Bellissimo
Den artistischen Teil des
Programms eröffnet Tamara Kurchudova mit ihren gewagten
Abfallern und Pirouettesprüngen am Schwungtrapez. Diese
Darbietung ist bestens bekannt. Für eine handfeste Überraschung
sorgt dagegen Dustin Huesca. Bisher als Solo-Bouncingjongleur
etabliert, hat er nun seine Ehefrau Anya Huesca-Liapunova in den
Ablauf integriert. So greift sie Bälle aus seinen
Jongliermustern heraus und fügt sie wieder ein. Oder beide
jonglieren gemeinsam mit jeweils nur einer Hand. Zusätzlich
aufgewertet wird diese attraktive Nummer durch die Einleitung
mit dem Ballett in Charleston-Kostümen und Gesang. Zum Höhepunkt
schlägt Anya eine Brücke, auf der ihr Ehemann Dustin steht – und
gleichzeitig Bälle gegen den Boden jongliert. Für ihre Kraft und
Beweglichkeit ist Anya Huesca-Liapunova ohnehin bekannt, denn
sie ist Unterfrau des Trio Bellissimo. Mit ihrer
Partnerakrobatik – bekannt von so renommierten Unternehmen wie
Knie und Roncalli – setzen die drei bezaubernden Damen ein
artistisches Ausrufezeichen.
Truppe Casablanca, Spicy
Circus, Adèle Fame
Die zweite Luftnummer im Programm
zeigt Adèle Fame. Anspruchsvolle Tricks wie kraftvolle
Überschläge oder das Aufstehen aus dem Spagat werden geradezu
ekstatisch zelebriert. Für ordentlich Stimmung vor der Pause
sorgt eine Formation von „Spicy Circus“, zwei Damen und ein
Herr, auf dem Trampolin mit Haus. Die Rock’n’Roll-Musik und die
vielfältigen Sprünge, Salti und überraschenden Wendungen lassen
das Publikum jubeln. Somit hätte sich diese Darbietung auch als
Schlussnummer angeboten. Diese Ehre kommt jedoch der
achtköpfigen Truppe Casablanca in nicht übertrieben
geschmackvollen Indianerkostümen zu. Mit ihren Sprüngen und
Menschenpyramiden reißen sie die Zuschauer noch einmal mit. Der
Höhepunkt der Darbietung ist erreicht, wenn der Truppenchef alle
sieben Partner auf einmal trägt. |