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Karlsruher Weihnachtscircus 2015/16
www.karlsruher-weihnachtscircus.de ; 92 Showfotos

Karlsruhe, 21. Dezember 2015: Ein rundes, schönes, ausgewogenes Programm zeigt die Familie von Joachim Sperlich bei ihrem 7. Karlsruher Weihnachtscircus. Die Raubtiernummer von Manuel Farina wird als Reklamenummer herausgestellt und gleich im Opening angekündigt. Zu Recht, denn sie ist der Höhepunkt der Show. Darüber hinaus gibt es weitere gute Tierdressuren, frische und moderne Clowns sowie starke Artistik. Dem bewährten Stil des Hauses folgend, wird das Programm mit Orchester, Ballett und Sängerin als „große Show“ verpackt.

Das Opening gab es in ähnlicher Form bereits im vergangenen Jahr. Wiederum wird es von Charlin Sperlich singend eingeleitet. Dann folgt der große Auftritt des Balletts – fünf Damen und ein Herr – in Stars-and-Stripes-Kostümen. Erneut bringt die große Eisenbahn mit dem Rentierschlitten auf dem Dach das Ensemble in die Manege. Juniorchefin Monika Sperlich und Giovanni Biasini begrüßen in glamouröser Weise das Publikum.


Manuel Farina, Joulia Tchakavona, Kevin Probst 

Dann gehört die Manege der bekannten Tierlehrerin Joulia Tchakanova, die ihre reizvolle Kombination von jeweils drei Windhunden und Lamas in die Manege bringt. Es ist ein eindrucksvolles Bild, wenn sich Lamas und Hunde gegenseitig überspringen. Im zweiten Programmteil ist Joulia Tchakanova dann nochmal mit ihrer Verbindung von Pudeldressur und Akrobatik zu sehen – eine ebenfalls charmante Mischung, die glänzend ankommt. Sechs Freiheitspferde, klassisch mit Federpuscheln geschmückt, bringt Kevin Probst in die Manege. Ohne Peitsche, nur mit einem Handstock, leitet er die schwungvoll ablaufende Nummer an. Dabei gefällt er mit seinem offensiven, extrovertierten Auftritt. Ebenso temperamentvoll agiert Manuel Farina, wenn er nach der Pause vier männliche Löwen (darunter ein weißer) und zwei Tiger im Zentralkäfig dirigiert. Flüssig und sicher wird ein breites Repertoire an Tricks präsentiert – Pyramide, Sprünge, Scheinangriffe, Rollover und Hochsitzer gehören unter anderem dazu. Daneben gibt es nicht nur den Rachentrick zu sehen, sondern legt Farina auch seinen Unterarm ins Maul eines Mähnenlöwen. Mutig wirft er sich auf einen lebenden Teppich aus drei Löwen. Eines der Tiere legt die Vorderpranken auf Farinas Schultern – wohlbemerkt von hinten, im Rücken des Tierlehrers.


Steve und Jones Caveagna

Einen sehr guten Griff hat die Familie Sperlich auch mit der Verpflichtung der Clowns Steve und Jones Caveagna gemacht. Sie haben frische und moderne Varianten klassischer Reprisen und Entrees entwickelt. In der ersten Szene dreht sich gleich alles um ein Smartphone. Dank der installierten „Dating-App“ kommt der glatzköpfige Jones zur gewünschten Traumpartnerin. Sein Kollege Steve mit der markanten Stachelfrisur wird dank eines „Bedienfehlers“ jedoch wider Willen mit einem muskelbepackten Herren (Milano Kaiser) „verkuppelt“. Später zeigt Steve Caveagna, dass er ganz ernsthaft mit bis zu vier Diabolos jonglieren kann. Auch in ihrem Musikalentree verpacken die Caveagnas klassische Gags in moderner Form.


Tamara Khurchudova, Anya und Dustin Huseca, Trio Bellissimo 

Den artistischen Teil des Programms eröffnet Tamara Kurchudova mit ihren gewagten Abfallern und Pirouettesprüngen am Schwungtrapez. Diese Darbietung ist bestens bekannt. Für eine handfeste Überraschung sorgt dagegen Dustin Huesca. Bisher als Solo-Bouncingjongleur etabliert, hat er nun seine Ehefrau Anya Huesca-Liapunova in den Ablauf integriert. So greift sie Bälle aus seinen Jongliermustern heraus und fügt sie wieder ein. Oder beide jonglieren gemeinsam mit jeweils nur einer Hand. Zusätzlich aufgewertet wird diese attraktive Nummer durch die Einleitung mit dem Ballett in Charleston-Kostümen und Gesang. Zum Höhepunkt schlägt Anya eine Brücke, auf der ihr Ehemann Dustin steht – und gleichzeitig Bälle gegen den Boden jongliert. Für ihre Kraft und Beweglichkeit ist Anya Huesca-Liapunova ohnehin bekannt, denn sie ist Unterfrau des Trio Bellissimo. Mit ihrer Partnerakrobatik – bekannt von so renommierten Unternehmen wie Knie und Roncalli – setzen die drei bezaubernden Damen ein artistisches Ausrufezeichen.


Truppe Casablanca, Spicy Circus, Adèle Fame

Die zweite Luftnummer im Programm zeigt Adèle Fame. Anspruchsvolle Tricks wie kraftvolle Überschläge oder das Aufstehen aus dem Spagat werden geradezu ekstatisch zelebriert. Für ordentlich Stimmung vor der Pause sorgt eine Formation von „Spicy Circus“, zwei Damen und ein Herr, auf dem Trampolin mit Haus. Die Rock’n’Roll-Musik und die vielfältigen Sprünge, Salti und überraschenden Wendungen lassen das Publikum jubeln. Somit hätte sich diese Darbietung auch als Schlussnummer angeboten. Diese Ehre kommt jedoch der achtköpfigen Truppe Casablanca in nicht übertrieben geschmackvollen Indianerkostümen zu. Mit ihren Sprüngen und Menschenpyramiden reißen sie die Zuschauer noch einmal mit. Der Höhepunkt der Darbietung ist erreicht, wenn der Truppenchef alle sieben Partner auf einmal trägt.

Natürlich gibt es ein großes, glamouröses Finale, in dem der hervorragende Showband-Sound des Orchesters und das exzellente Licht noch einmal voll zur Geltung kommen. Mit Standing Ovations wird das große Ensemble gefeiert. Einmal mehr untermauert der Karlsruher Weihnachtscircus seinen Anspruch, zur Spitzengruppe der Weihnachtsproduktionen in Deutschland zu gehören.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber