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Circus Krone - März 2016
www.circus-krone.de ; 137 Showfotos

München, 1. März 2016: Zum Abschluss seiner diesjährigen Winterspielzeit setzt der Circus Krone auf geballte Frauen-Power. So steht im März ein ganzes Dutzend junger, hübscher Künstlerinnen im Münchner Rund. Allesamt sind sie führende Vertreterinnen ihrer Kunst. Sie sorgen somit – verstärkt um sieben männliche Kollegen – dafür, dass die Zuschauer nach all den Sensationen im Vormonat nun nochmals ein qualitativ hochwertiges, abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm genießen können.

Angeführt wird die Damen-Riege von Jana Mandana-Krone. Die Juniorchefin des Hauses ist nach ihrer Pause im Februar zurück in der Manege. Dort präsentiert sie einen Querschnitt aus dem großen Tierbestand des Unternehmens. So gibt es ein kombiniertes Bild mit Exoten und Pferden. Zunächst zeigen Kamele und Zebras ihre Lauffiguren, die wir aus dem vergangenen Saisonprogramm „Celebration“ kennen. Zusammen mit Lamas beweisen sich die Zebras zudem als Hürdenspringer. Dann übernehmen Cremello-Hengste in Freiheitsdressur. Steiger schließen dieses Dressur-Potpourri.


Jana Mandana-Krone, James Puydebois

Aus der Elefantenherde haben diesmal die beiden Afrikanerinnen Aisha und Kenia sowie die Inderin Mala ihren Auftritt. Jana Mandana-Krone und James Puydebois haben mit den Wappentieren abermals eine neue Trickfolge einstudiert. Hunde-Darbietungen gibt es sicherlich viele, der Auftritt von Diana Vedyashkina mit ihren Dackeln dürfte dennoch einzigartig sein. Bereits wenn die junge, für München passend im Dirndl gekleidete Russin mit ihren entzückend possierlichen Hündchen erscheint, sorgt das für größte Begeisterung beim Publikum. Erst recht, wenn die Vierbeiner dann auch noch zeigen, was sie alles können – und das ist bekanntlich eine Menge. Vedyashkina und ihre Dackel werden so überall schnell zu Publikumslieblingen. In München ist das nicht anders.


Viktoria Csordas, Liazeed, Stefania Iarz

Für ordentliches Tempo gleich zu Beginn sorgt Viktoria Csordas. Mit einem Sprungseil in der Hand und einem gewinnenden Lächeln im Gesicht fegt sie geradezu durch die Manege. In immer neuen Varianten und einer wahnsinnigen Geschwindigkeit lässt die Ungarin das Seil um ihren Körper kreisen. Betont langsamer präsentieren Zaida und Francesco Liazeed ihre Handstandkünste. So kommen schließlich die nach wie vor beeindruckenden Muskelspiele der beiden Akteure besonders zur Geltung. Weiter gesteigert wird die Wirkung durch Untermalung mit Live-Musik, für die auch im März das zehnköpfige Orchester unter Oleksandr Krasyun zuständig ist. Elemente der Handstand-Equilibristik lässt auch Stefania Iarz in ihre Nummer einfließen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Jonglage mit den Füßen, den Antipoden. Ausgesuchte Requisiten sind Bälle und Teppiche, welche die Italienerin in Bewegung hält.


Lisa Rinne, Skokovs

Nach den Monte-Carlo-Preisträgern im letzten Programm sind nun die aktuellen Gewinner des Pariser Festivals „Cirque de Demain“ im Krone-Bau zu Gast. Die Skokovs bestehen aus sechs Damen, die in wehenden Gewändern Sprünge zwischen zwei russischen Schaukeln und dabei auch einen doppelten Salto sowie die Passage beherrschen. Schade, dass es die Truppe vor der Premiere bei einer Stellprobe beließ und Celestino Munoz seine ansonsten gelungene Lichtregie nicht richtig auf die Darbietung abstimmen konnte. So verlor die die Nummer in der zur Premiere hellen Manege doch deutlich an gewohnter Wirkung. Nicht so bei Lisa Rinne. Schon ihr außergewöhnlicher Auftakt an der Strickleiter passt zum spielerisch-leichten Charakter der Darbietung, den die Künstlerin zu jedem Zeitpunkt verkörpert. Die eher sanfte, eigentlich ganz im Gegensatz zu den spektakulären Salti am Schwungtrapez stehende Begleitmusik unterstreicht diesen Eindruck. Kein Wunder, dass sich diese Stimmung auch auf die an diesem Premierenabend gar stehend applaudierenden Zuschauer überträgt.


Martin Lacey junior
 

Ein weiteres Mal erhebt sich Publikum nach einer Darbietung; genauer, nach dem Auftritt eines Mannes, ohne den ein Krone-Programm kaum noch vorstellbar ist: Martin Lacey junior. Seit nunmehr 15 Jahren ist er Teil dieses Kosmos. Er ist – neben seiner Ehefrau Jana Mandana-Krone – zum Gesicht des Unternehmens avanciert, genießt Kultstatus. Gerade beim Heimspiel in München. Auch im März präsentiert er seine große Raubtier-Sensation. Die sechsundzwanzig Löwen und Tiger bilden schon an sich ein beeindruckendes Bild. Doch Lacey wartet auch mit einer Vielzahl von Tricks auf. Diese werden zuweilen von der ganzen Gruppe, etwa beim gemeinsamen Hochsitzen, oder von kleineren Formationen oder einzelnen Tieren wie beim effektvollen Scheinangriff bestritten. Endet der Auftritt normalerweise mit den Schmuseeinheiten für den weißen Löwen Baluga, so ergreift Lacey im März-Programm nun ein Mikrofon. Dann erzählt er den Zuschauern über sein Leben mit den Löwen und über die Zucht der Tiere. Währenddessen hat das Team von Sprechstallmeister und Abendregisseur Nikolai Tovarich den Käfig für die „Zugabe“ umgebaut. Es gibt nämlich ein Wiedersehen mit King Tonga, dem Stammesvater der weißen Krone-Löwen. Das prachtvolle Tier lässt sich die gemeinsame Fahrt auf der Spiegelkugel mit Martin Lacey junior nicht nehmen.


Tonito, Gaston & Roli, Marco Lorador

Ein ebenfalls immer wichtiger werdender Teil des Krone-Kosmos ist Tonito Alexis. Dass er unglaublich vielseitig ist, das konnte man schon bei seinen bisherigen Auftritten feststellen. Jetzt zeigt er noch mehr Facetten. So beweist er sich nun als Chef von drei quirligen Ponys. Das (noch) nicht alles läuft, wie gehofft, überspielt er gekonnt mit clowneskem Charme. Eine hinreißend komische Note gewinnt er – zusammen mit seiner Lebensgefährtin Stefania Iarz – auch dem Genre Quick Change ab. Hier werden nicht nur blitzschnell die Kleider der Dame gewechselt. Nein, auch Alexis versucht sich als Magier und steht prompt in Boxershorts in der Manege. Als seriöser Restaurant-Besucher ist er zu Gast bei Gaston und Roli. Die beiden Schweizer geben dem Programm seinen Namen: "Schööön". Spätestens wenn Gaston am Kronleuchter durchs imaginäre Restaurant schaukelt, haben die Erzkomödianten die Lacher auf ihrer Seite. Dabei fußt ihr wunderbarer Humor vielmehr auf den eher leisen, wortgewandten Intermezzi als auf Slapstick. Komplettiert wird dieses März-Programm mit den Laser-Spielen von Marco Lorador vor der Pause. Auch wenn in diesen Nummern mehr Technik als artistisches Können des Akteurs mitspielt, so sind es doch ansehnliche Momente, die den Krone-Bau in bunte Farben hüllen.

Dieser Auftritt steht damit stellvertretend für all das, was Circus sein sollte. Bunt in seinen Darstellungsformen, bunt in seinen Darbietungen, bunt in seinen Akteuren und bunt in seinen Zielgruppen. Krone erfüllt alles das immer wieder. Nicht allein im März, sondern den ganzen Winter über. Daher kann man sich schon jetzt auf den nächsten, auf einen bunten Winter 2016/17 freuen!

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Text: Benedikt Ricken; Fotos: Tobias Erber