Angeführt wird die Damen-Riege von Jana Mandana-Krone. Die Juniorchefin
des Hauses ist nach ihrer Pause im
Februar zurück in der Manege. Dort präsentiert sie einen
Querschnitt aus dem großen Tierbestand des Unternehmens. So gibt
es ein kombiniertes Bild mit Exoten und Pferden. Zunächst zeigen
Kamele und Zebras ihre Lauffiguren, die wir aus dem vergangenen
Saisonprogramm „Celebration“ kennen. Zusammen mit Lamas beweisen
sich die Zebras zudem als Hürdenspringer. Dann übernehmen
Cremello-Hengste in Freiheitsdressur. Steiger schließen dieses
Dressur-Potpourri.
Jana
Mandana-Krone, James Puydebois
Aus der Elefantenherde haben diesmal die
beiden Afrikanerinnen Aisha und Kenia sowie die Inderin Mala
ihren Auftritt. Jana Mandana-Krone und James Puydebois haben mit den
Wappentieren abermals eine neue Trickfolge einstudiert.
Hunde-Darbietungen gibt es sicherlich viele, der Auftritt von
Diana Vedyashkina mit ihren Dackeln dürfte dennoch einzigartig
sein. Bereits wenn die junge, für München passend im Dirndl
gekleidete Russin mit ihren entzückend possierlichen Hündchen
erscheint, sorgt das für größte Begeisterung beim Publikum. Erst
recht, wenn die Vierbeiner dann auch noch zeigen, was sie alles
können – und das ist bekanntlich eine Menge. Vedyashkina und
ihre Dackel werden so überall schnell zu Publikumslieblingen. In
München ist das nicht anders.
Viktoria Csordas, Liazeed,
Stefania Iarz
Für ordentliches Tempo gleich zu Beginn
sorgt Viktoria Csordas. Mit einem Sprungseil in der Hand und
einem gewinnenden Lächeln im Gesicht fegt sie geradezu durch die
Manege. In immer neuen Varianten und einer wahnsinnigen
Geschwindigkeit lässt die Ungarin das Seil um ihren Körper
kreisen. Betont langsamer präsentieren Zaida und Francesco
Liazeed ihre Handstandkünste. So kommen schließlich die nach wie
vor beeindruckenden Muskelspiele der beiden Akteure besonders
zur Geltung. Weiter gesteigert wird die Wirkung durch
Untermalung mit Live-Musik, für die auch im März das zehnköpfige
Orchester unter Oleksandr Krasyun zuständig ist. Elemente der
Handstand-Equilibristik lässt auch Stefania Iarz in ihre Nummer
einfließen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Jonglage mit
den Füßen, den Antipoden. Ausgesuchte Requisiten sind Bälle und
Teppiche, welche die Italienerin in Bewegung hält.
Lisa
Rinne, Skokovs
Nach den Monte-Carlo-Preisträgern im
letzten Programm sind nun die aktuellen Gewinner des Pariser
Festivals „Cirque de Demain“ im Krone-Bau zu Gast. Die Skokovs
bestehen aus sechs Damen, die in wehenden Gewändern Sprünge
zwischen zwei russischen Schaukeln und dabei auch einen
doppelten Salto sowie die Passage beherrschen. Schade, dass es
die Truppe vor der Premiere bei einer Stellprobe beließ und
Celestino Munoz seine ansonsten gelungene Lichtregie nicht
richtig auf die Darbietung abstimmen konnte. So verlor die die
Nummer in der zur Premiere hellen Manege doch deutlich an
gewohnter Wirkung. Nicht so bei Lisa Rinne. Schon ihr
außergewöhnlicher Auftakt an der Strickleiter passt zum
spielerisch-leichten Charakter der Darbietung, den die
Künstlerin zu jedem Zeitpunkt verkörpert. Die eher sanfte,
eigentlich ganz im Gegensatz zu den spektakulären Salti am
Schwungtrapez stehende Begleitmusik unterstreicht diesen
Eindruck. Kein Wunder, dass sich diese Stimmung auch auf die an
diesem Premierenabend gar stehend applaudierenden Zuschauer
überträgt.
Martin
Lacey junior
Ein weiteres Mal erhebt sich Publikum nach
einer Darbietung; genauer, nach dem Auftritt eines Mannes, ohne
den ein Krone-Programm kaum noch vorstellbar ist: Martin Lacey
junior. Seit nunmehr 15 Jahren ist er Teil dieses Kosmos. Er ist
– neben seiner Ehefrau Jana Mandana-Krone – zum Gesicht des
Unternehmens avanciert, genießt Kultstatus. Gerade beim
Heimspiel in München. Auch im März präsentiert er seine große
Raubtier-Sensation. Die sechsundzwanzig Löwen und Tiger bilden
schon an sich ein beeindruckendes Bild. Doch Lacey wartet auch
mit einer Vielzahl von Tricks auf. Diese werden zuweilen von der
ganzen Gruppe, etwa beim gemeinsamen Hochsitzen, oder von
kleineren Formationen oder einzelnen Tieren wie beim
effektvollen Scheinangriff bestritten. Endet der Auftritt
normalerweise mit den Schmuseeinheiten für den weißen Löwen Baluga, so ergreift Lacey im März-Programm nun ein Mikrofon.
Dann erzählt er den Zuschauern über sein Leben mit den Löwen und
über die Zucht der Tiere. Währenddessen hat das Team von
Sprechstallmeister und Abendregisseur Nikolai Tovarich den Käfig
für die „Zugabe“ umgebaut. Es gibt nämlich ein Wiedersehen mit
King Tonga, dem Stammesvater der weißen Krone-Löwen. Das
prachtvolle Tier lässt sich die gemeinsame Fahrt auf der
Spiegelkugel mit Martin Lacey junior nicht nehmen.
Tonito, Gaston & Roli, Marco Lorador
Ein ebenfalls immer wichtiger werdender
Teil des Krone-Kosmos ist Tonito Alexis. Dass er unglaublich
vielseitig ist, das konnte man schon bei seinen bisherigen
Auftritten feststellen. Jetzt zeigt er noch mehr Facetten. So
beweist er sich nun als Chef von drei quirligen Ponys. Das
(noch) nicht alles läuft, wie gehofft, überspielt er gekonnt mit
clowneskem Charme. Eine hinreißend komische Note gewinnt er –
zusammen mit seiner Lebensgefährtin Stefania Iarz – auch dem
Genre Quick Change ab. Hier werden nicht nur blitzschnell die
Kleider der Dame gewechselt. Nein, auch Alexis versucht sich als
Magier und steht prompt in Boxershorts in der Manege. Als
seriöser Restaurant-Besucher ist er zu Gast bei Gaston und Roli.
Die beiden Schweizer geben dem Programm seinen Namen: "Schööön".
Spätestens wenn Gaston am Kronleuchter durchs imaginäre
Restaurant schaukelt, haben die Erzkomödianten die Lacher auf
ihrer Seite. Dabei fußt ihr wunderbarer Humor vielmehr auf den
eher leisen, wortgewandten Intermezzi als auf Slapstick.
Komplettiert wird dieses März-Programm mit den Laser-Spielen von
Marco Lorador vor der Pause. Auch wenn in diesen Nummern mehr
Technik als artistisches Können des Akteurs mitspielt, so sind
es doch ansehnliche Momente, die den Krone-Bau in bunte Farben
hüllen. |