Das ist aktuell auf Tournee in
China. Stattdessen wurde das Material vom dänischen Cirkus Arena
gemietet. So stehen rot-gelbe Zeltanlagen im weitläufigen Park
in Nanterre. Auch das Gradin kommt von der Familie Berdino.
Eisballett
Als
Spielfläche dient eine rechteckige Bühne. Für jene Darbietungen, die
einen festen Boden benötigen, wird ein Teppich auf das Eis gelegt.
Ansonsten gehört das glatte Viereck den Damen und Herren des
Eisballetts. Einige der Choreographien kennen wir bereits von den
vorherigen Produktionen. Etwa die Rock'n'Roll-Show mit den Petticoats,
den Tanz der Clowns oder die gruselige Aufmachung zu einem Michael-Jackson-Stück. Hinzu kommen neue Auftritte, wie jener, bei dem die
Eisläufer Oberteile in den französischen Nationalfarben tragen.
Natürlich gibt es einen Paarlauf. Die prächtigsten Kostüme - passend
zum bevorstehenden Fest in rot und weiß - dieser jungen, agilen
Formation erleben wir zum Finale.
David Larible Junior, Martyn Chabry, Iurie Basiul
Der artistische Part
startet mit David Larible junior. Seine Routinen arbeitet der junge
Jongleur sicher. Er startet mit Keulen und setzt seine Arbeit mit
Reifen sowie Hüten fort. Dann gibt es wieder Keulen und zum Abschluss
erneut Reifen. Dieser Ablauf ist sicher ungewöhnlich. Seine Auftreten
ist noch recht zurückhaltend. Das Gegenteil dazu verkörpert Martyn
Chabry. Auch sie ist die Tochter eines bekannten Clowns. Äußerst
extrovertiert präsentiert die temperamentvolle Dame ihre Quick
Change-Illusionen, die sie mit musikalischen Einlagen kombiniert. So
wechselt sie nicht nur in Windeseile ihre Kleider, sondern spielt zudem
auf dem Saxophon, dem Xylophon sowie einer Flaschenorgel. Den
Schlusspunkt setzt Iurie Basiul. Fließende Bewegungen in weiß sind das
Markenzeichen seiner Equilibristik auf einem runden Podest. Nicht nur
die Damenwelt ist begeistert von den Handständen des
Gleichgewichtskünstlers.
Andrejs Fjodorovs, Anelya Roslyakova
Wie gelehrig Tauben
sein können, beweist einmal mehr Andrejs Fjodorovs. Es ist wirklich
faszinierend, wie die weißen Vögel seinen Kommandos folgen. Wo die
Tiere in anderen Darbietungen dieses Genres auf Karussells oder Leitern
gesetzt werden, vollführen sie bei Fjodorovs richtige Kunststücke. Die
Einbeziehung eines Hunds sorgt für zusätzliches Staunen. Gleich zwei
Nummern hat Anelya Roslyakova mit nach Paris gebracht. Ihre Katzenrevue
ist da noch vergleichsweise traditionell aufgebaut. Richtig originell
dann aber ihre Dressur von Frettchen. Eine Tierart, die man hierzulande
selten in einem Circus sieht. Roslyakova führt sie in einem
folkloristischen Kostüm vor, was der Sache noch einen zusätzlichen Reiz
gibt. Die Vierbeiner balancieren über ein Brett, stecken Äpfel in eine
Art Kugelbahn und haben noch viele weitere Tricks in petto.
Totti Alexis, Frederic
Colnot
Totti
Alexis ist, auf jeden Fall für uns, der Star der Produktion. Er beweist
sich als Entertainer par excellence, dem wir sofort eine
Samstagabendshow geben würden. Er singt, spielt Trompete und ist
einfach ungeheuer witzig. Dabei hat er eine außergewöhnliche Präsenz.
Das beweist er auch gerne im Publikum, wo er die Zuschauer auf
liebenswürdige Weise einbezieht. Vier Auftritte sind es, in denen der
Clown zum prägenden Gesicht von „Nanterre 2015“ wird. Zweiter Begleiter
durch die Show ist Frederic Colnot. Der routinierte Monsieur Loyal
moderiert das Spectacle sehr souverän und gibt den Partner für Totti.
Zum Finale stehen alle Mitwirkenden gemeinsam auf der Bühne. Der
Weihnachtsmann in seiner Kutsche hat plüschige Gefährten in
Überlebensgröße dabei. Es ertönt „Petit Papa Noel“, und aus der Kuppel
rieselt der Schnee. Ein passendes Schlussbild für diese weihnachtliche
Produktion.
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