Dann gehört die Manege Franziska
Nock, die erstmals ein Engagement außerhalb der Schweiz
angenommen hat. Das bietet die Gelegenheit, nochmal ihre
wunderbare Nummer aus dem Saisonprogramm 2015 zu erleben.
Emanuel Medini,
Franziska Nock, Messoudis
Zunächst reitet sie die Hohe
Schule. Dann lässt sie vier Freiheitspferde zwischen weißen Tüchern hindurch Achten laufen oder dirigiert sie
zum Gegenlauf. Anschließend zeigen drei Pferde das Flechten und
stoppen auf Zuruf zwischen Barrieren. Steiger
sorgen für den Abschluss. Dabei gefällt Franziska Nock mit ihrem
eher zurückhaltenden, aber doch freundlichen und gewinnenden
Auftreten. Zurückhaltung ist freilich nicht die Sache der Messoudis. Vater Said sowie die Söhne Karim und Soffien bringen
mit ihren temperamentvollen Jonglagen ordentlich Tempo in die
Show. Immer wieder begeisternd ist der Trick, bei dem Said
zwischen seinen beiden Söhnen auf einem Stuhl sitzt. Die
fliegenden Jonglierkeulen schlagen ihm eine Zigarette aus dem
Mund sowie Hut und Brille vom Kopf. Kurzfristig und zusätzlich
ins Programm genommen wurden die klassischen Handstände von
Emanuel Medini, der damit wieder für ruhigere Momente sorgt.
Heidy Mary, Los Jackson,
Janine von der Gathen
Für den Offenburger
Weihnachtscircus hat Janine von der Gathen die Präsentation der
beiden Seelöwen des Zirkus Charles Knie übernommen. Eine
außergewöhnliche Kombination in einer Circusmanege präsentiert Heidy Mary: Sie
verbindet Rollschuh- mit Trapezartistik und
wechselt dabei mehrfach zwischen Passagen am Boden und in der
Luft. Mit dem Genickhangwirbel krönt sie ihre Darbietung. Der
Holzboden kann nun gleich liegen bleiben für die
Fahrradakrobatik der "Los Jackson" aus Portugal. Vater, Mutter,
Tochter und Sohn zeigen hier Fahrradakrobatik im ganz
klassischen Stil. Unter anderem fährt die ganze Familie
gemeinsam auf einem einzigen Rad, zum Abschluss der Nummer gar
auf einem Miniatur-Fahrrad. Der Hauptakteur in dieser Darbietung
ist ganz eindeutig Vater Jackson. Seine Spezialität sind
"Purzelbäume" über vier Tische mit verbundenen Augen, bei denen
er sein Fahrrad nicht verlässt.
Tom Dieck jun, Duo
Medini
Nach einer schönen ersten Hälfte
zieht das Programm nach der Pause kräftig an - im Grunde ist
Teil zwei eine einzige Schlussoffensive, die von Tom Dieck jun.
eröffnet wird. An diesem Abend steht er mit drei Tigern und zwei
gewaltigen Ligern im Zentralkäfig. Auch mit weniger Tieren als
bekannt überzeugt die Darbietung durch einen flüssigen Ablauf
und die elegante Vorführung. Als echte Vollblut-Artisten wird
man Vanessa und Emanuel Medini bezeichnen dürfen. Die
Geschwister aus Italien vereinen in ihrer bestens bekannten
Rollschuhnummer Leistung, Tempo, Ausstrahlung und
Unterhaltungswert zu einem idealen Ganzen. In ihrem zweiten
Auftritt präsentieren sich die Messoudis – nunmehr durch den
dritten Sohn Yassin zum Quartett ergänzt – als Kraftakrobaten.
Auch hier vereinen sich Leistung und Ausstrahlung. Man darf sich
freuen, sie in der Saison 2016 im Programm des Zirkus Charles
Knie wieder zu sehen.
César Dias,
Alejandro Vanegas, Sascha Thanner
Schlicht Extraklasse ist die
Todesrad-Darbietung der Vanegas. Nachdem das Duo vor einem Jahr
in Heilbronn für Furore sorgte, wurde es folgerichtig auch für
Offenburg engagiert – hohe Sprünge und der Salto auf der
Außenseite des rotierenden Rades sind nur Ausschnitte des
temperamentvoll dargebotenen Repertoires. Ein mehr als
sympathischer Begleiter durch das Programm ist schließlich Clown
César Dias. Beim „Duell“ mit einem Zuschauer oder beim
Musizieren auf der singenden Säge fliegen ihm die Herzen zu. In
Offenburg hat er die Ehre, nach den artistischen Glanzstücken
der Messoudis und des Duo Vanegas mit seiner hinreißenden
Version von „My Way“ den eigentlichen Schlusspunkt unter das
Programm zu setzen. Es wird von einem achtköpfigen Orchester
musikalisch begleitet und von Sascha Thanner in eleganten
Fräcken stilvoll moderiert. Für die gelungene Regie und das
effektvolle Lichtdesign zeichnet Daniela Zoppe verantwortlich. |