CHPITEAU.DE

Offenburger Weihnachtscircus 2015/16
www.offenburger-weihnachtscircus.de ; 101 Showfotos

Offenburg, 20. Dezember 2015: Der 20. Offenburger Weihnachtscircus wird in diesem Winter gefeiert. Das ist nicht selbstverständlich, zumal die Begründerin und langjährige Veranstalterin Anja Oschkinat nach dem Winter 2011/2012 aufgeben musste. Heute wird der Weihnachtscircus von Sascha Melnjaks Zirkus Charles Knie organisiert. Anstelle einer Ouvertüre durchs Orchester gibt es im Geburtstagsjahr ein kleines Opening, bei dem die Artisten bunt verpackte Geschenke in die Manege bringen. Die Geschenke, das sind ihre Auftritte als Artisten, Tierlehrer und Clowns, mit denen sie für einen gelungenen Abend sorgen.

Dann gehört die Manege Franziska Nock, die erstmals ein Engagement außerhalb der Schweiz angenommen hat. Das bietet die Gelegenheit, nochmal ihre wunderbare Nummer aus dem Saisonprogramm 2015 zu erleben.


Emanuel Medini, Franziska Nock, Messoudis

Zunächst reitet sie die Hohe Schule. Dann lässt sie vier Freiheitspferde zwischen weißen Tüchern hindurch Achten laufen oder dirigiert sie zum Gegenlauf. Anschließend zeigen drei Pferde das Flechten und stoppen auf Zuruf zwischen Barrieren. Steiger sorgen für den Abschluss. Dabei gefällt Franziska Nock mit ihrem eher zurückhaltenden, aber doch freundlichen und gewinnenden Auftreten. Zurückhaltung ist freilich nicht die Sache der Messoudis. Vater Said sowie die Söhne Karim und Soffien bringen mit ihren temperamentvollen Jonglagen ordentlich Tempo in die Show. Immer wieder begeisternd ist der Trick, bei dem Said zwischen seinen beiden Söhnen auf einem Stuhl sitzt. Die fliegenden Jonglierkeulen schlagen ihm eine Zigarette aus dem Mund sowie Hut und Brille vom Kopf. Kurzfristig und zusätzlich ins Programm genommen wurden die klassischen Handstände von Emanuel Medini, der damit wieder für ruhigere Momente sorgt.


Heidy Mary, Los Jackson, Janine von der Gathen 

Für den Offenburger Weihnachtscircus hat Janine von der Gathen die Präsentation der beiden Seelöwen des Zirkus Charles Knie übernommen. Eine außergewöhnliche Kombination in einer Circusmanege präsentiert Heidy Mary: Sie verbindet Rollschuh- mit Trapezartistik und wechselt dabei mehrfach zwischen Passagen am Boden und in der Luft. Mit dem Genickhangwirbel krönt sie ihre Darbietung. Der Holzboden  kann nun gleich liegen bleiben für die Fahrradakrobatik der "Los Jackson" aus Portugal. Vater, Mutter, Tochter und Sohn zeigen hier Fahrradakrobatik im ganz klassischen Stil. Unter anderem fährt die ganze Familie gemeinsam auf einem einzigen Rad, zum Abschluss der Nummer gar auf einem Miniatur-Fahrrad. Der Hauptakteur in dieser Darbietung ist ganz eindeutig Vater Jackson. Seine Spezialität sind "Purzelbäume" über vier Tische mit verbundenen Augen, bei denen er sein Fahrrad nicht verlässt.


Tom Dieck jun, Duo Medini 

Nach einer schönen ersten Hälfte zieht das Programm nach der Pause kräftig an - im Grunde ist Teil zwei eine einzige Schlussoffensive, die von Tom Dieck jun. eröffnet wird. An diesem Abend steht er mit drei Tigern und zwei gewaltigen Ligern im Zentralkäfig. Auch mit weniger Tieren als bekannt überzeugt die Darbietung durch einen flüssigen Ablauf und die elegante Vorführung. Als echte Vollblut-Artisten wird man Vanessa und Emanuel Medini bezeichnen dürfen. Die Geschwister aus Italien vereinen in ihrer bestens bekannten Rollschuhnummer Leistung, Tempo, Ausstrahlung und Unterhaltungswert zu einem idealen Ganzen. In ihrem zweiten Auftritt präsentieren sich die Messoudis – nunmehr durch den dritten Sohn Yassin zum Quartett ergänzt – als Kraftakrobaten. Auch hier vereinen sich Leistung und Ausstrahlung. Man darf sich freuen, sie in der Saison 2016 im Programm des Zirkus Charles Knie wieder zu sehen.


César Dias, Alejandro Vanegas, Sascha Thanner

Schlicht Extraklasse ist die Todesrad-Darbietung der Vanegas. Nachdem das Duo vor einem Jahr in Heilbronn für Furore sorgte, wurde es folgerichtig auch für Offenburg engagiert – hohe Sprünge und der Salto auf der Außenseite des rotierenden Rades sind nur Ausschnitte des temperamentvoll dargebotenen Repertoires. Ein mehr als sympathischer Begleiter durch das Programm ist schließlich Clown César Dias. Beim „Duell“ mit einem Zuschauer oder beim Musizieren auf der singenden Säge fliegen ihm die Herzen zu. In Offenburg hat er die Ehre, nach den artistischen Glanzstücken der Messoudis und des Duo Vanegas mit seiner hinreißenden Version von „My Way“ den eigentlichen Schlusspunkt unter das Programm zu setzen. Es wird von einem achtköpfigen Orchester musikalisch begleitet und von Sascha Thanner in eleganten Fräcken stilvoll moderiert. Für die gelungene Regie und das effektvolle Lichtdesign zeichnet Daniela Zoppe verantwortlich.

________________________________________________________________________
Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber