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Berliner Weihnachtscircus 2015/16
www.berliner-weihnachtscircus.de ; 49 Showfotos

Berlin, 3. Januar 2016: Dass es manchmal anders kommt als geplant, musste die Familie Spindler bei ihrem Berliner Weihnachtscircus am Olympiastadion erfahren. Eigentlich war für die diesjährige 22. Auflage die achtköpfige East African Circus Group als artistischer Grundstock des Programms vorgesehen. Gleich vier Darbietungen sollte die Formation beitragen. Visa-Probleme machten dann dem Engagement einen Strich durch die Rechnung. So mussten die Spindlers improvisieren – und lösten diese Aufgabe dank des eigenen breiten Repertoires mit Bravour.

So sprang – nach der obligatorischen Eröffnung mit Weihnachtsmann und tanzenden Elfen – kurzfristig Leonardo Spindler mit seiner Drahtseilnummer ein. Er jongliert dabei nicht nur auf dem Seil, sondern springt auch durch Feuerreifen und wagt den Salto. Im letzten Winter hatte er damit beim Weihnachtscircus debütiert, hier macht er nun nochmals den Auftakt.


Nico Spindler, Truppe Dangerous, Leonardo Spindler 

Für die außergewöhnliche Schlussnummer sorgen die Spindlers ebenfalls selbst. So entert die Truppe „Dangerous“, hinter denen sich die jugendlichen Voyage-Akteure um Nico Spindler verbergen, die Manege auf einem Quad. Rockige Musik und Nebelsäulen begleiten den Auftritt. Das Quad dient dem Antrieb einer Metallkonstruktion in Form eines Karussells, an dessen Mitte und Ende die weiblichen Truppenmitglieder ihre Akrobatik zeigen. Danach wird diese Konstruktion schnell gegen ein Todesrad getauscht, in dessen Laufkessel Nico Spindler gar mit einem (gesicherten) Mini-Motorrad fährt. Somit gibt es mal wieder einen neuen Impuls für ein bekanntes Genre, Bravo!


Diana, Alois und Alicia Spindler 

Die schönsten Momente des Programms gibt es allerdings direkt vor der Pause. Alicia Spindler leitet ihre Schwungseil-Darbietung mit einer Hohen Schule ein. Dann geht es in die Luft, wo die junge Artistin viele Tricks bis hin zum Abfaller beherrscht. Eingebettet ist die Nummer in ein afrikanisches Motiv; Kostüm und Musikwahl sind darauf abgestimmt und komplettieren das perfekte Bild. Eigentlich hätte sich daran anschließend auch noch die Präsentation der vielen Großtiere dieses Kontinents idealerweise angeboten. Diese stellen Diana und Alois Spindler allerdings in einem separaten Auftritt vor. Die Elefanten spielen beispielsweise Ball, und auch das Nilpferd und eine Giraffe machen ihre Aufwartung. Alois Spindler ist zudem mit Friesen sowie mit Kamelen und Lamas zu sehen.


Robano Kübler, Jamie Endres, Andreas Kübler alias Peppino 

Weitere Tiernummern hat Robano Kübler mit nach Berlin gebracht. Herausgestellt werden seine drei weißen Tiger, die zusammen mit einem normalfarbenen Exemplar auftreten. Die jungen Raubkatzen beherrschen bereits zahlreiche Tricks, darunter auch Pyramide und Sprünge. Kübler macht zudem einen sehr souveränen Eindruck. Lebhaft und trickstark präsentieren sich auch seine Hunde. Komplettiert wird das Programm durch das Duo Ohana vom tschechischen Cirkus Jo-Joo mit Quick Change und Slinky sowie Jamie Endres mit Luftakrobatik am Kubus. Ihr Bruder Jason überbrückt den Käfigabbau mit dem Wischmopp-Duett. Ansonsten ist Andreas Kübler als Clown Peppino für die Reprisen zuständig. Er liefert sich beispielsweise eine Wasserpistolen-Schlacht mit Kindern aus dem Publikum. Konstanten des Berliner Weihnachtscircus sind zudem Moderatorin Bettina Richter und das Orchester unter der Leitung von Roman Kulchytsky-Hut.

Sicherlich wäre die African East Circus Group nochmal eine Verstärkung gewesen. Aber auch ohne sie gelingt es der Familie Spindler ein rundes, gefälliges Programm zu präsentieren – und sie setzt obendrein mit der Motorradfahrt im Todesrad gar einen neuen Impuls.

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Text und Fotos: Benedikt Ricken