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Xantener Weihnachtscircus 2015/16
www.jonnycasselly.de ; 95 Showfotos

Xanten, 27. Dezember 2015: Für den vierten Xantener Weihnachtscircus sind Jonny Casselly junior, seine Frau Jessica und das gesamte Team umgezogen. Der bisherige Platz – wunderbar im Grünen an der historischen Stadtmauer gelegen – stand nicht mehr zur Verfügung. Nun findet man die Circusfamilie keine dreihundert Meter weiter auf der anderen Straßenseite am Hafen. In direkter Nachbarschaft zum Wasser gibt der Circus auch hier ein wunderbares Bild ab. Fast schon romantisch wirkt das Ensemble. Aber nicht nur der Standort ist neu.

Nein, auch ein neues Vier-Mast-Zelt in den Hausfarben gelb und blau wurde angeschafft. Im nächsten Jahr soll eine neue Tribüne für noch mehr Komfort sorgen. Schon jetzt aber punktet der Xantener Weihnachtscircus einmal mehr mit seiner heimeligen Atmosphäre, sowohl im erneut toll dekorierten Vorzelt als auch im liebevoll erzählten Programm. Auch dieses wartet mit manch neuem, in hiesigen Manegen noch unbekanntem Gesicht auf.


Lisa Chudalla, Vladislav Drobinko, Vladislav Drobinko und Irina Galenchik

Da wäre Lisa Chudalla. Über den Schulcircus entdeckte die gebürtige Kölnerin ihre Leidenschaft für die Akrobatik. Bei Codarts in Rotterdam ließ sie sich am Vertikalseil und im Cyr ausbilden. Beide Darbietungen stellt sie nun in Xanten vor. Auch Vladislav Drobinko tritt zweimal auf. Solo arbeitet er an den Strapaten. Kraftvolle Aufschwünge sind beispielsweise zu sehen. Den zweiten Auftritt bestreitet er zusammen mit seiner Partnerin Irina Galenchik. Am Trapez überzeugen beide mit einer romantischen Kür. Besonders effektvoll ist der gemeinsame Wirbel um die Trapezstange, besonders riskant ihr freier Fall in seine Arme. Diese Darbietung ist einer der Höhepunkte des Programms.


Geoffrey Berhault, John Pathic, Georgio

Einen weiteren steuert Geoffrey Berhault bei, der seine beiden Drahtseile in unterschiedlicher Höhe über Kreuz in der Manege errichtet hat. Sprünge von Seil zu Seil oder über das andere hinweg sorgen für spielerische Elemente, mit dem Salto vorwärts demonstriert der Franzose zugleich Leistung. Mit dieser Nummer war er zuletzt beim inzwischen eingestellten Circus Herman Renz. Berhault gehört somit zu den durchaus bekannten Gesichtern in diesem Programm. Das gilt auch für die beispielsweise vom Festival in Wiesbaden bekannte, dynamisch vorgetragene Hut-Jonglage von John Pathic und die immer wieder mitreißende Diabolo-Performance von Georgio. Auch in Xanten sorgen die bis unter die Kuppel fliegenden Requisiten für Begeisterung.


Patrick Burke

Kein Unbekannter ist freilich auch Patrick Burke. Der "Blues Brother" hat seine zwei Seelöwen-Kollegen mitgebracht. Im Auto erobern sie die Manege. Dort beweisen sie ihre Gesangs- und Balancierkünste. Und spielen Burke so nebenbei den einen oder anderen Streich. Walter und Jessica Frank vom Circus Frankordi vereinen Schafe, Ziegen, Hund, Laufenten und zwei Esel zu einer gefälligen Bauernhof-Revue. Walter Frank animiert zudem eine ganze Hundeschar zu verschiedensten Tricks.


Jonny Casselly Jr. und Katy

Natürlich ist auch die Familie Casselly wieder selbst Teil des Programms. Jonny junior gibt in diesem Jahr den Clown und interpretiert dabei einige Klassiker wie "Das Musizieren ist hier verboten" oder die Autofahrt mit einer Zuschauerin auf sympathische Weise. Zusammen mit Tochter Katy sorgt er zudem für einen weiteren artistischen Höhepunkt. War Katy in den vergangenen Jahren fixer Bestandteil der Rahmenhandlung, so tritt sie nun in der gemeinsamen Partnerakrobatik auch artistisch in Erscheinung. Und beweist dabei gleich einmal eindrucksvoll, welch großes Talent in ihr steckt.


Jessica, Katy und Jonny Casselly Jr., Jacqueline Ortmann

Eine kleine, schöne Rahmenhandlung gibt es schließlich auch in diesem Jahr. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Autorin Nicola Glück. Und natürlich findet auch Katy darin wieder ihren Platz. Zum Weihnachtsfest der Familie Casselly kommt die Tante – Jacqueline Ortmann, die Schwester von Jonny Casselly juniors Ehefrau Jessica – zu Besuch. Diese war, so die Geschichte, jahrelang mit dem Circus unterwegs gewesen und berichtet den Kindern nun von ihren Erfahrungen; und hat auch gleich ein paar Geschenke – nämlich die Darbietungen – im Gepäck. Ortmann führt so mit ihren Zwischenspielen und viel Gesang durch das Programm. Am Ende versammeln sich alle Künstler zum gemeinsamen Essen in der Manege, und auch der Weihnachtsmann, erneut verkörpert von Boris Quest, schaut nochmals vorbei.

Dieser Moment steht dafür, was den Xantener Weihnachtscircus ausmacht. Er schafft eine ganz eigene, besondere Bindung zwischen Künstlern und Besuchern. Es ist dieses familiäre Gefühl, das die Familie Casselly und ihr Team vermitteln. Man fühlt sich einfach wohl und genießt es.

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Text: Bendikt Ricken; Fotos: Stefan Gierisch