Nein,
auch ein neues Vier-Mast-Zelt in den Hausfarben gelb und blau wurde angeschafft.
Im nächsten Jahr soll eine neue Tribüne für noch mehr Komfort
sorgen. Schon jetzt aber punktet der Xantener Weihnachtscircus
einmal mehr mit seiner heimeligen Atmosphäre, sowohl im erneut
toll dekorierten Vorzelt als auch im liebevoll erzählten Programm. Auch
dieses wartet mit manch neuem, in hiesigen Manegen noch unbekanntem
Gesicht auf.
Lisa Chudalla, Vladislav Drobinko, Vladislav Drobinko und Irina Galenchik
Da
wäre Lisa Chudalla. Über den Schulcircus entdeckte die gebürtige
Kölnerin ihre Leidenschaft für die Akrobatik. Bei Codarts in Rotterdam
ließ sie sich am Vertikalseil und im Cyr ausbilden. Beide Darbietungen
stellt sie nun in Xanten vor. Auch Vladislav Drobinko tritt zweimal
auf. Solo arbeitet er an den Strapaten. Kraftvolle Aufschwünge sind
beispielsweise zu sehen. Den zweiten Auftritt bestreitet er zusammen
mit seiner Partnerin Irina Galenchik. Am Trapez überzeugen beide mit
einer romantischen Kür. Besonders effektvoll ist der gemeinsame Wirbel
um die Trapezstange, besonders riskant ihr freier Fall in seine Arme.
Diese Darbietung ist einer der Höhepunkte des Programms.
Geoffrey Berhault, John Pathic, Georgio
Einen
weiteren steuert Geoffrey Berhault bei, der seine beiden Drahtseile in
unterschiedlicher Höhe über Kreuz in der Manege errichtet hat. Sprünge
von Seil zu Seil oder über das andere hinweg sorgen für spielerische
Elemente, mit dem Salto vorwärts demonstriert der Franzose zugleich
Leistung. Mit dieser Nummer war er zuletzt beim inzwischen
eingestellten Circus Herman Renz. Berhault gehört somit zu den durchaus
bekannten Gesichtern in diesem Programm. Das gilt auch für die
beispielsweise vom Festival in Wiesbaden bekannte, dynamisch
vorgetragene Hut-Jonglage von John Pathic und die immer wieder
mitreißende Diabolo-Performance von Georgio. Auch in Xanten sorgen die
bis unter die Kuppel fliegenden Requisiten für Begeisterung.
Patrick Burke
Kein
Unbekannter ist freilich auch Patrick Burke. Der "Blues Brother" hat
seine zwei Seelöwen-Kollegen mitgebracht. Im Auto erobern sie die
Manege. Dort beweisen sie ihre Gesangs- und Balancierkünste. Und
spielen Burke so nebenbei den einen oder anderen Streich. Walter und
Jessica Frank vom Circus Frankordi vereinen Schafe, Ziegen, Hund,
Laufenten und zwei Esel zu einer gefälligen Bauernhof-Revue. Walter
Frank animiert zudem eine ganze Hundeschar zu verschiedensten Tricks.
Jonny Casselly Jr. und Katy
Natürlich
ist auch die Familie Casselly wieder selbst Teil des Programms. Jonny
junior gibt in diesem Jahr den Clown und interpretiert dabei einige
Klassiker wie "Das Musizieren ist hier verboten" oder die Autofahrt mit
einer Zuschauerin auf sympathische Weise. Zusammen mit Tochter Katy
sorgt er zudem für einen weiteren artistischen Höhepunkt. War Katy in
den vergangenen Jahren fixer Bestandteil der Rahmenhandlung, so tritt
sie nun in der gemeinsamen Partnerakrobatik auch artistisch in
Erscheinung. Und beweist dabei gleich einmal eindrucksvoll, welch
großes Talent in ihr steckt.
Jessica, Katy und Jonny Casselly Jr., Jacqueline Ortmann
Eine
kleine, schöne Rahmenhandlung gibt es schließlich auch in diesem Jahr.
Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Autorin Nicola Glück. Und
natürlich findet auch Katy darin wieder ihren Platz. Zum Weihnachtsfest
der Familie Casselly kommt die Tante – Jacqueline Ortmann, die
Schwester von Jonny Casselly juniors Ehefrau Jessica – zu Besuch.
Diese war, so die Geschichte, jahrelang mit dem Circus unterwegs
gewesen und berichtet den Kindern nun von ihren Erfahrungen; und hat
auch gleich ein paar Geschenke – nämlich die Darbietungen – im Gepäck.
Ortmann führt so mit ihren Zwischenspielen und viel Gesang durch das
Programm. Am Ende versammeln sich alle Künstler zum gemeinsamen Essen
in der Manege, und auch der Weihnachtsmann, erneut verkörpert von Boris Quest, schaut nochmals vorbei.
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