Auf
die ihm eigene, sensibel-komische Art entfacht er das Licht einer
Laterne und leitet in das Opening eines sechsköpfigen Balletts über.
Eröffnungsnummer des Programms ist die trickreiche Freiheitsdressur mit
braunen und weißen Arabern von Gabi Donnert, die der Ungar gewohnt
elegant präsentiert.
Gabi Donnert, Duo Polonsky, Housh Ma Housh
Ausgehend
von einem Sechserzug reduziert sich die Zahl der Tiere zum Flechten, um
mit Da-Capo-Steigern zu enden. Seine Tochter Latoya übernimmt mit einer
sympathischen Minipony-Dressur. Die ursprünglich vorgesehene Jonglage
zu Pferd von Sandor Donnert muss aufgrund einer Verletzung des
Vierbeiners während der gesamten Spielzeit ausfallen. Als somit einzige
Tierdarbietung ist die Freiheit etwas ungünstig platziert. Der Eindruck
kommt auf, dass selbst Pferde eher ein Randdasein pflegen im
Roncalli-Programm, das ja bekanntlich schon seit längerem „Angst vor
wilden Tieren“ hat. So bleibt es ein Wehrmutstropfen, dass das folgende
knapp dreistündige Programm ein rein akrobatisches ist. Den Auftakt
dazu bildet das Duo Polonsky mit einer Mischung aus
Handstandequilibristik und Kraftakrobatik. Es ist eine solide Nummer,
die sich von anderen des Genres jedoch vor allen Dingen durch die bunte
Präsentation im Neonkostüm abhebt. Spätestens nach der folgenden
Reprise von Housch Ma Housch ist „kaputt“ das geflügelte Wort des
Abends. Es ist unvergleichlich, wie er den Kampf mit der Tücke des
Objekts auf immer neue Arten zeitgemäß inszeniert. Fern von jeder Art
von Klamauk setzt er seine Pointen immer treffsicher und wird so zum
unangefochtenen Star des Programms.
You & Me, Elayne Kramer, Freddy Nock
Das
Duo You and Me kombiniert mit den Strapaten und dem chinesischen Mast
zwei akrobatische Disziplinen. So werden unkonventionelle
Bewegungsabläufe möglich, was ihre technisch solide Darbietung optisch
interessant macht. Optische Reize gehen ohne Frage auch von den als
Weihnachtselfen auftretenden Ballettdamen aus. In sämtlichen Auftritten
sind ihre Kostüme eine Augenweide und die Ausstrahlung toll. Einzig die
Choreografien könnten jedoch etwas vielseitiger sein. Eine elegante
Erscheinung ist auch Elayne
Kramer mit ihrer Kontorsionsnummer von Weltrang. Es kommt nicht allzu
häufig vor, dass bestimmte Tricks sofort mit einer Person verbunden
werden. Bei ihr und dem mit den Füßen aus dem auf einen Luftballon
geschossenen Pfeil ist es der Fall. Spektakulär endet die erste
Programmhälfte mit Freddy Nock auf dem Hochseil. Aus einem
Tribünenaufgang kommend, steigt er das Schrägseil herauf, um auf den
Füßen, mit einem Fahrrad und mit Stelzen, immer aber ohne jede
Sicherung, dem Publikum Nervenkitzel zu bereiten.
Extreme Fly, Adèle Fame, Empress
Den
zweiten Teil des Programms eröffnet die Truppe Extreme Fly am
dreifachen Reck. Die mittlere der drei Reckstangen ist erhöht
angebracht, was außergewöhnliche Sprungfolgen ermöglicht. Mit einer
modernen Choreographie an den Strapaten überzeugt Adèle Fame. Ihre
Arbeit zeichnet sich durch dynamische Tempowechsel und Tricks höchsten
Schwierigkeitsgrads aus. Atemberaubend ist es, wenn sie freihändig in
den Spagat geht und sich aus diesem ebenso wieder erhebt. Ein kreatives
Highlight des Programms ist die nun folgende Gruppenjonglage. Vom
Manegenboden, einer "Wolkenschaukel" und drei hohen Podesten aus
wirbelt die Truppe Empress ihre Keulen durch die Luft. Fehlerfrei
präsentieren sie ihre höchst anspruchsvolle Jonglage in ausgefallenen
Kostümen mit Schottenrock und Union Jack. Clown Housch Ma Housch läuft
anschließend beim Musikentrée mit Publikumsbeteiligung zu Höchstform
auf. In der Interaktion mit den Zuschauern kommt seine feine Mimik
besonders zur Geltung. Den akrobatischen Schlusspunkt des Programms
setzt die Truppe „The Historions“ mit einer großen und hochkarätigen
Perche-Darbietung, wie sie heutzutage sehr selten geworden ist.
Finale
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