Dabei bietet das Programm alle
Zutaten, um diese Träume vor den Augen eines begeisterten
Publikums real werden zu lassen. Zu Beginn symbolisieren in der
Manege hin und her laufende, grau gekleidete Menschen die Hektik
des Alltags. Diese weicht im Opening einer magischen
Zirkusatmosphäre. Moderatorin Carmen Leyseck eröffnet das
Programm als Schneekönigin und überreicht Anzugträger Pascal
eine Holztruhe, die als Speicher für Kindheitsträume zum
Leitmotiv des Abends wird.
Zdenek und Nathalie Supka, Roxana
und John Leyseck
Fließend geht die Eröffnungsszene
über in die Jonglage des Duos Supka. Zdenek und Nathalie Supka
nutzen einen an der Circuskuppel aufgehängten Trichter und ein
Dreieck aus Plexiglas für ihre temporeiche Darbietung. Dabei
lassen sie ihre Bälle gegen die Wände von Trichter und Dreieck
prallen und fangen diese wieder. Fließende Übergänge sind
ohnehin eine große Stärke des Programms, das ganz ohne
Umbaupausen auskommt und alle Nummern geschickt verbindet.
Möglich wird das besonders durch die Rahmenhandlung, durch ein
starkes Ballett und die große Vielseitigkeit der Familie Leyseck.
Kreativ ist das Intro zur Luftringakrobatik von Roxana Leyseck.
Im Indianerstil werden Fackeln geschwungen, zwischen denen
Roxana auf einem Pferd in die Manege reitet. Dann erhebt sie
sich am Ring unter die Circuskuppel. Das Westernthema greift
auch Clown John Leyseck auf, der als komischer Cowboy einen
Freiwilligen aus dem Publikum zum Messerwerfen in die Manege
bittet.
Serge und Michael
Massot, Stephanie Probst
Es folgt eine trickreiche
Haustierrevue, charmant vorgeführt von Angelique Leyseck und
Stephanie Probst. Ziegen, Hunde und Esel zeigen dabei ihr
Können. „Happy“ geht es zum gleichnamigen Song weiter mit dem
Ballett, das in die Diabolo-Nummer von Michael Massot
überleitet. Mit einer technisch anspruchsvollen und dynamischen
Arbeit erntet der junge Künstler großen Applaus. Sein Vater
Serge Massot präsentiert mit seinem orangefarbenen Partner
Charly die Kunst des Bauchredens, zu deren großen Könnern er
zweifelsohne gehört.
Truppe Baybak, Ekaterina
Karmashova, Sonni Frankello
Ein akrobatisches Highlight des
Programms ist die Trapezarbeit von Ekaterina Karmashova. Sowohl
am ruhenden, als auch am schwingenden Trapez zeigt sie
anspruchsvolle Pirouetten und Fallfiguren in einer sehr
ansprechenden Choreographie. In einer lustigen Reprise versucht
sich Clown John als Ersatz für eine kaputte Tanzpuppe, bevor das
Ballett die Pausennummer einleitet. Die Truppe Baybak zeigt eine
mit Slapstickeinlagen und spektakulären Sprüngen gespickte
Trampolindarbietung. Nach der Pause entführt Clown John das
Publikum als tollpatschiger Vogelfänger in die Wildnis – eine
gelungene Einleitung zur nun folgenden Elefantennummer von Sonni
Frankello. Auf Frankellos unvergleichliche Weise einfühlsam und
humorvoll vorgeführt, avancieren die Dickhäuter zu den
unangefochtenen Publikumslieblingen.
Stephanie Probst,
Bob Gvozdetskyi, Truppe Baybak
Im exotischen Kostüm und im
Neonlicht präsentiert sich Ekaterina Karmashova in ihrer
Zweitnummer. Am Bungeeseil wirbelt sie durch die Lüfte, was vor
allem optisch effektvoll ist. Der zunächst ernsthafte
Anzugträger Pascal erliegt unterdessen zunehmend der Magie der
Zirkuswelt und erzählt in einer vom Ballett begleiteten
Gesangseinlage eine poetische Geschichte vom Erwachsenwerden. In
den Kindheitserinnerungen an die bunte Zirkuswelt dürfen
natürlich auch die Pferde nicht fehlen. Sechs junge und anmutige
Araberhengste werden von Stephanie Probst in einer ruhigen und
einfühlsamen Freiheitsdressur präsentiert. Sie endet mit zwei
Dacapo-Steigern. Der harmonische Eindruck der Dressur wird durch
eine gelungene Lichtgestaltung und Livemusik verstärkt.
Stillvoll und mit langsamen Bewegungen präsentiert Bob
Gvozdetskyi aus der Ukraine seine Handstandequilibristik, bevor
das Ballett seinen letzten Auftritt in opulenten Revuekostümen
hat. Es überbrückt die Aufbaupause der Reckstangen für die
Schlussnummer. Am doppelten Reck zeigt die Truppe Baybak eine
spektakuläre Darbietung. Ein Trampolin in der Mitte ermöglicht
dabei besonders gewagte Sprungfolgen. |