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Pforzheimer Weihnachtscircus 2016/17
www.weihnachtscircus-pforzheim.de ; 65 Showfotos

Pforzheim, 6. Januar 2017: Ein kleines Jubiläum feierte die Familie von Stefanie und Andreas Sperlich (Circus Fantasia) in diesem Winter mit ihrem 5. Pforzheimer Weihnachtscircus. Damit haben die Sperlichs ihren Traum wahr gemacht, einen Weihnachtscircus an einem festen Standort zu etablieren. Mehr denn je präsentiert sich das ganze Unternehmen als wahres Schmuckkästchen. Zur Dekoration gehören ein neuer und aufwendiger Paradezaun, Lichterketten an den drei hintereinander aufgebauten Chapiteaus, Holztüren an allen Eingängen und die liebevoll gestalteten Verkaufsstände im Stil nostalgischer Wagen.

Fast alles, was zu der liebevollen Ausstattung gehört, hat Andreas Sperlich in seiner Werkstatt im festen Quartier des Circus Fantasia selbst gebaut – das Feilen am Material ist seine große Leidenschaft. Noch gemütlicher und kompakter ist in diesem Wimter die Atmosphäre im Spielzelt. Durch ein etwas kleineres Chapiteau, aber die bekannte Sitzeinrichtung rücken die Zuschauer näher ans Geschehen. Dafür bleibt nur für eine Logenreihe Platz. Der recht monströse Artisteneingang der vergangenen Jahre wurde gegen den charmanten, hauseigenen getauscht. Diese Verkleinerung ist ein Gewinn. Dagegen wurde die Lichtanlage über Gebühr abgespeckt.

 
Noah, Robik Berousek, Andreas Fischer 

Der jugendliche Noah sorgt an seiner E-Violine für einen stimmungsvollen Auftakt, ehe Andreas Fischer das Publikum begrüßt. Der Ansbacher Radiomoderator und -journalist ist leidenschaftlicher Circusfan und tauscht jeden Winter das Sendestudio gegen die Manege. Charmant und kompetent begleitet er durch das Programm. Zur Eröffnung der Show trägt er diesmal ein Circus-Gedicht vor. Direktionstochter Sarah Sperlich kennen wir seit Jahren als versierte Soloartistin. Nun zeigt sie erstmals, dass sie auch mit Tieren gut umgehen kann und dirigiert einen Solo-Esel. Direkt im Anschluss bringt ihr älterer Bruder Billy seine vier, mit klassischen Federpuscheln geschmückten Mini-Ponys in die Manege. Zur Verstärkung haben Andreas und Stefanie Sperlich diesmal die Familie Berousek vom tschechischen Cirkus Bernes mit mehreren schönen Darbietungen engagiert. Zunächst zeigt Robik Berousek seine Fähigkeiten als Jongleur. Jeweils fünf Keulen, Fußbälle und Fackeln hält er sicher in der Luft.


Anthony Sperlich, Billy Sperlich, Gina und Silvie Berousková 

Jongleur Marino Massi war schon im Vorjahresprogramm des Pforzheimer Weihnachtscircus vertreten und zeigt in diesem Winter neue Facetten seines Könnens – nämlich tanzende Teller anstatt einer Gentleman-Jonglage. Für den Humor ist wiederum Anthony Sperlich zuständig. Der jüngste Sperlich-Spross hat wirklich erstaunlich viel komisches Talent. Schade, dass er sich diesmal auf zwei Auftritte im ersten Programmteil beschränkt. In zwei Mitmach-Szenen erleben wir seine Versionen des Seilspringens und der vier Stühle. Ein selten gezeigtes Genre beherrschen Gina und Silvie Berousková. Die beiden blonden Damen beeindrucken mit Charme und Eleganz an der doppelten Hängeperche hoch unter der Circuskuppel. Billy Sperlich hat sich den Tierdressuren verschrieben und präsentiert seine fünf prachtvollen Friesen in variantenreichen Lauffiguren. Ein Steiger und das Durchbeugen des Kopfes zwischen den Vorderbeinen – auf einem Podest – bilden die Da Capi.

 
Ludvík Berousek, Sarah Sperlich und Torsten Moll, Robik Berousek 

Ludvík Berousek beschließt mit seinen Auftritten beide Programmteile und wagt sich dabei jeweils hoch hinaus. Vor der Pause balanciert er auf einer Pyramide aus sieben aufeinander gestapelten Stühlen. Gleichgewichtssinn ist auch zu Beginn der zweiten Hälfte gefragt, bei Robik Berouseks Auftritt auf der Rola Rola. Unter anderem jongliert er bei seinen Balancen mit Ringen. Sarah Sperlich demonstriert am hängenden und schwingenden Luftring ihre enorme Beweglichkeit, am Boden assistiert von Torsten Moll.


Silvie Berousková, Billy Sperlich, Michele Canonico 

Ihr Bruder Billy bringt mit seinen vier Kamelen einen Hauch orientalisches Flair nach Pforzheim. Dies wird von Michele Canonico als Feuerschlucker- und spucker aufgegriffen. Lange Jahre gehörte er zur Stammbesetzung des Circus Fantasia, nun ist er nach einer längeren Pause erstmals wieder in dieser Manege zu sehen. Bei ihren Antipodenspielen lässt Silvie Berousková drei Walzen, einen großen Ball und eine Scheibe über ihre Füße tanzen. Auch im Handstand kann sie mit den Füßen jonglieren.


Kathi Montag, Ludvík Berousek, Kassy Alegria

Noch zwei weitere Male geht es hoch hinaus: Kassy Alegria hat ihre Tüchernummer zum Thema „Eisprinzessin“ gestaltet, und das Washington-Trapez von Ludvík Berousek wurde zu Recht als Schlussnummer platziert. Ringjonglagen im Kopfstand und der Kopfstand auf dem schwingenden Trapez sind nur Auszüge seines breiten Könnens. Zusätzlichen Glamour verliehen dieser Produktion der bereits erwähnte Musical-Sänger Torsten Moll und seine Gesangsschülerin Kathi Montag mit ihren starken Stimmen, wobei man sich von ihnen einige Auftritte mehr gewünscht hätte.

Insgesamt bietet die Familie Sperlich eine kleinere, aber in jeder Hinsicht überzeugende und geschmackvolle Version eines gelungenen Weihnachtscircus. Für uns war der Abend auf dem Pforzheimer Messplatz ein schöner Abschluss einer ausgedehnten Weihnachts-Saison.

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Text und Fotos: Markus Moll