Nach nur wenigen Tagen Routine führt
sie souverän und charmant durchs Programm. Besonders bemerkenswert ist diese
Neuerung auch, weil sich das Unternehmen ihrer Familie in
früheren Jahren unter anderem durch den Verzicht auf das
gesprochene Wort definierte. In den vergangenen Saisons
wurden mit den LaBouche-Showgirls
tolle, hochmoderne Bilder geschaffen. Nun gibt es kein Ballett mehr.
Des weiteren sind mit den Sito Rivelino Clowns ganz klassische Spaßmacher im Programm.
Sito Rivelino
Clowbs und Bianca Renz
Für die Reprisen ist zumeist Dany
Rivelino zuständig. Zu Beginn der Vorstellung visualisiert er
Bianca Renz‘ Sicherheitshinweise. Später lässt er einen
Stoffhund durch einen Reifen „springen“ und zeigt die
Popcorn-Reprise. Gemeinsam mit Sito Rivelino jongliert er zudem
mit Eiern. Nach der Pause kommen dann noch Bianca Renz und
Raquel Rivelino für das große Wasserentree hinzu. Dabei will die
Moderatorin angeblich ein Bild mit ihrer neuen Kamera machen und
lässt im „Bienchen-Stil“ das menschliche Fotomotiv von einem der
Clowns nassmachen. Die beiden stellen sich dabei jedoch dermaßen
ungeschickt an, dass sie sich eher selbst nass werden. Insgesamt
ist dieser Auftritt wirklich gelungen und wird vor allem von den
jüngeren Gästen euphorisch gefeiert.
Viviana und
Jonathan Rossi
Direkt vom Cirque Arlette Gruss
aus Paris kommen Viviana und Jonathan Rossi nach Heidelberg.
Dort war sie in das aufwendige Opening eingebunden, hier ist sie an den Strapaten Eröffnungsnummer
und setzt wie bei Gruss ein erstes artistisches Ausrufezeichen. Die attraktive
Blondine überzeugt mit kräftezehrenden Roll-ups, Abfallern und
einem Genickhangwirbel. Stark ist auch die Darbietung ihres
Ehemanns Jonathan, der direkt nach der Pause arbeitet. Mit
seinem Fahrrad springt er unter anderem von einer dünnen Strebe
zur Nächsten oder auch über eine Zuschauerin. Schlusstrick ist
der Salto auf dem Zweirad, den er mithilfe einer Rampe ausführt.
Duo TN, Sito
Rivelino Clowns
Dass man eine Quick-Change-Darbietung statt in Abendkleidung
auch mit sportlich-modernen Outfits arbeiten kann, beweist das
Duo TN. Zu Chart-Hits zeigen die beiden Akteure unzählige
Kostümwechsel, die schließlich im Umziehen während des
Glitzerregens gipfeln. Im zweiten Teil bietet Natalia,
weiblicher Part des Duos, zudem ihre Hula-Hoop-Spiele. Diese
beinhalten alle relevanten Tricks des Genres und werden durch
das starke Lichtdesign mit unzähligen Moving Heads enorm
aufgewertet. Für ordentlichen Nervenkitzel sorgt Ovidiu „Tell“
Pasarar mit seiner Armbrust. Dabei schießt er unter anderem auf
eine Leinwand. Dahinter steht die für ihn unsichtbare
Assistentin Kristina Kostova. Höhepunkt ist der Apfelschuss.
Dabei lässt er fünf Armbrüste in einer Kettenreaktion auslösen.
Der Pfeil der letzten Armbrust trifft den Apfel auf seinem Kopf.
Dass die Rivelinos das (fast) genauso können, beweise sie in
ihrer lustigen, anschließenden Pauseneinleitung. Bei dieser wird
ein Schild abgeschossen. Dieses öffnet sich, und ein „Pause“-Schriftzug
wird sichtbar.
Zelteinrichtung,
Kristina Kostova, SkyFighters
Kristina Kostova steht im zweiten Teil mit ihrer
eigentlichen Darbietung im Rampenlicht. Zu italienischer Musik
zeigt sie elegante Handstandequlibristik, in die auch Elemente
der Kontorsion einfließen. Zwei Duos sorgen für die tierischen
Darbietungen im 18. Heidelberger Weihnachtscircus. Erinnerungen
an „Old Regnas“ werden bei der Hundekomödie von Mike & Pascale
Sanger wach. In einer liebevollen Inszenierung spielt er den
Hotelpagen und sie den Gast. Die Arbeit des armen Pagens wird
durch einen Hund ge-und zerstört. Dieser springt immer aus einer
Kiste hervor, wenn sein Herrchen wegschaut. Es kommt, wie es
kommen muss, am Ende landet Mike Sanger selbst im Koffer, den
der Hund wegschiebt. Im zweiten Teil zeigen Fatime und Paczo
Peychev ihre Katzen, die eine Vielzahl an Tricks beherrschen.
Auch diese Darbietung enthält einen komischen Akzent. Während
die Katzen stets willig Fatimes Kommandos folgen, klappt bei
Paczo erst einmal gar nichts. Schön ist auch der Beginn dieses
Auftritts, wenn die beiden aus einer scheinbar leeren Kiste eine
Katze hervorzaubern. Als Zweitnummer zeigt Paczo Peychev seine
Version des komischen Trampolins, die er „besoffen“ als „Mr.
Jumping“ absolviert. Höhepunkt ist der doppelte Salto.
Prolongiert wurden die Publikumslieblinge des Vorjahres, die
drei SkyFighters. Heuer wurde der Aufbau der Zeltanlagen
verändert: Die Besucher strömen nun aus dem Vorzelt auf der
rechten Seite in das Chapiteau, in der Mitte kann so die Rampe
für die Motorradspringer stets aufgebaut bleiben. Auch diesmal
rocken diese das Zelt mit ihren waghalsigen Formationen über der
2017 erstmals rechteckigen, mit Teppichboden ausgelegten Bühne.
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