Sie gehören zum Inventar des
Circus. Dieses Jahr scheitern Gaston und Fritzi an dem Versuch,
einen Weihnachtsbaum zusammenzubauen. Modern sind die Songs,
welche als Medley zur Eröffnung gesungen werden. Die
Conelli-Dancers tanzen im Wechsel mit der Breakdance-Truppe The
Goonies.
 
Evan
Andrews, Jeremy Gasser, The Goonies, Conelli Dancers
So ergibt sich ein wunderbarer
Eröffnungsblock, welcher nahtlos in die Diabolonummer des
Japaners Yusaku übergeht. Auch hier erfreut uns als Begleitung
Sängerin Giada Maragno mit ihrer wirklich professionellen
Stimme. Yusaku hat sich als Requisiten Leuchtdiabolos
ausgesucht, die einen zusätzlichen Effekt versprechen. Vor allem
seine Peitschenhiebe, mit denen er die Diabolos in der Luft
hält, sind hervorzuheben.
  
Yusaku, Duo Flash, Duo Kiss
Leider auch beim dritten Mal
daneben geht in der besuchten Vorstellung das Vorhaben, vier
Diabolos zu jonglieren. Das Duo Flash zeigt eine heitere
Kaskadeursnummer, die komplett ohne Requisiten auskommt. Ganz
klassisch mit Hemd und Fliege werfen sich die beiden durch die
Luft und albern herum. Einen Salto auf der Schulter des
Untermanns beschließt ihren Auftritt. Die beiden können einen Sonderpreis in Monte
Carlo und Silber in Budapest vorweisen. Für
Gänsehaut sorgt die Hand-auf-Hand Nummer des Duos Kiss. Diverse
Handstände und kontorsionistische Figuren drückt die erst
18-jährige Ukrainerin Inna Baiak auf ihrem Partner Yurii Protsyk.
Als Begleitung gibt es den Popsong Chandelier von Sia, natürlich
live gesungen. Die Choreographie der beiden orientiert sich
stark am Musikvideo des Songs, inklusive blonder Perücke. Die
Nummer bietet großartige Leistung, tänzerisch sowie akrobatisch,
in einer emotionalen Verpackung, einfach traumhaft!

Oleg Spigin
Eine große Karriere erlebt zur
Zeit Trapezartist Oleg Spigin. Der Russe wurde dieses Jahr mit
Gold auf dem Kobzov-Festival in der Ukraine und einem
Sonderpreis in Latina ausgezeichnet. Mit verschiedenen
Handständen auf dem Trapez beginnt er seine Nummer. Der freie
Zahnstand wird hier gezeigt, während das Trapez zu Boden fährt,
nunmehr frei drehbar hängend. Am spektakulärsten wirkt wohl der
ungesicherte Kopfstand im Flug um die Manege bzw. im kleinen
Conelli-Chapiteau schon fast über den Köpfen des Publikums.

Guanxi Acrobatic Troupe
Nicht weniger beeindruckend ist
die Pausennummer: Nach einer asiatischen Balletteinlage öffnet
sich der Vorhang, und fünf Chinesinnen der Guanxi Acrobatic
Troupe fahren liegend auf automatisch gesteuerten Podesten
hinein. Zusammen mit acht weiteren Artistinnen zeigen sie
Antipodenspiele, bei denen Trommeln verschiedener Art ihre
Requisiten bilden. Auch Ikariertricks werden eingebaut,
beispielsweise wenn drei Mädchen ihre Requisiten in die Luft
werfen, ehe sich drei Kolleginnen auf ihre Beine legen und die
Trommeln wieder auffangen.
 
Truppe Hebei, Truppe
Non-Stop
Nicht so überzeugen kann die
zweite Chinesentruppe aus Hebei. Sie zeigt Säbelbalancen mit
verschiedenen Sprungvariationen. Leider werden die Artistinnen
bei ihren Sprüngen von Untermann zu Untermann von den Longen
nicht nur abgesichert, sondern durch die Luft gezogen, was die
Faszination der Nummer sehr beeinträchtigt. Als Schlusstrick
läuft ein Truppenmitglied per freistehender Leiter mehrere
Treppenstufen hinauf, während auf seinen Schultern eine Artistin
Säbel balanciert. Doch auch dieser Trick wäre wohl ohne
Longenunterstützung nicht möglich. Die Truppe Non-Stop konnten
wir schon im Winter bei Krone sehen. Auch hier begeistern die
sechs Ukrainer mit ihren Sprüngen auf den beiden Trampolinen mit
Haus. Immer wieder faszinierend sind die parallelen Flüge, bei
denen Flieger und Fliegerin ausgestreckt in Bauchlage von ihren
Kollegen viele Meter in die Luft katapultiert werden. Durch den
begrenzten Raum bekommt die Darbietung einen besonderen Reiz,
denn die Ecken des Trampolins ragen sogar schon einige
Zentimeter über die ersten Reihen hinaus. Trotz diesen
technischen Tücken funktioniert der Abbau schon bei der
Vorpremiere reibungslos und wird mit einem genialen Auftritt
überbrückt. Das Orchester beginnt den Song „The Greatest Show“
aus dem Film „The Greatest Showman“ anzustimmen, und Sänger Evan
fängt im Publikum an zu singen. Nachdem die Manege wieder frei
ist, schließt sich dort ein grandioses Bild an, in dem Evan und
Sängerin Giada ein Medley aus verschiedenen Liedern des Films
performen. Das Ballett sowie die Breakdancecrew tanzen dazu, und
das Duo Kiss zeigt noch einmal Ausschnitte aus seiner
Hand-auf-Hand-Akrobatik.
 
Gaston und Roli,
Harrison und Kris Kremo
Passend dazu werden nun Kris
Kremo und Sohn Harrison als die beiden „Greatest Showmen“
angekündigt. Teils parallel und teils im Wechsel jonglieren sie
mit je drei Bällen, Zigarrenkisten und Zylindern. Zur
mitreißenden Musik patzen die beiden an diesem Nachmittag nur
sehr wenig. Ein zeitloser Klassiker, der durch das Mitwirken von
Harrison einen neuen „Drive“ bekommt. Für leise Töne, aber große
„Ahs“ und „Ohs“ sorgt der von Roncalli bekannte Schattenspieler
Sergi Buka. Mit einem historischen Dreirad, an dem Lampe und
Leinwand angebracht sind, fährt der Spanier im Kreis, damit
auch jeder die faszinierenden Figuren sehen kann, die er mit
seinen Händen zum Leben erweckt. Der wohl größte Applaus im
Finale ist den Hausclowns Gaston, Roli und Fritzi gegönnt. Einer
ihrer Auftritte ist dem Bauschänzli gewidmet, jener Insel, auf
der Conelli seit 25 Jahren gastiert. Wenige wissen allerdings,
dass dies die letzten Überreste der barocken Stadtfestung sind.
Zu diesem Anlass sehen wir Soldat Gaston, wie er mit einer
Kanone versucht, das Bauschänzli zu verteidigen. Gaston
scheitert allerdings schon beim Laden der Kanone, was
Oberhauptkommandeur Roli natürlich gar nicht passt. Als
Pauseneinleitung drücken Fritzi und Gaston die Schulbank und
liefern ihrem Lehrer Roli viele freche Antworten auf seine
Fragen. Auch zum Ende des zweiten Teils ist Unterricht angesagt,
dann allerdings in der Fahrschule. Eine bekannte Nummer, die
Conellis Hausclowns natürlich mit ihrem ganz eigenen Humor
wiedergeben, ist das Wilhelm-Tell-Entree. |