Das große rote
Viermast-Chapiteau ist im griechischen Parkteil aufgebaut. Der
schöne rote Artisteneingang, das stimmungsvolle Licht sowie
komfortable Sitzplätze in den Logen und auf der
Schalensitz-Tribüne schaffen gehobenes Circusambiente. Mehrmals
am Tag wird die Zirkus Revue gespielt, für die erneut Joseph
Bouglione als Regisseur gewonnen werden konnte.
Opening, i-Team, Franziska
Folco
Zum Auftakt spielt das Orchester
von Tino Aeby die Titelmusik der legendären Fernsehserie „Salto
Mortale“; der Sound ist klar und druckvoll. Der Vorhang öffnet
sich, und sechs hübsche, tanzende Girls, Clown Matute und
Sprechstallmeister Wolf Fisher erobern den roten Ring zum Opening. Das Requisit für die erste Darbietung ist bereits
aufgebaut: Die sieben Herren des i-Teams wagen haushohe Sprünge
und Salti von der Russischen Schaukel in ein großes Tuch.
Höhepunkt an diesem Mittag ist der „Zweieinhalbfache“. Franziska
Folco stellt charmant und mit leichter Hand einen schönen
Viererzug Friesen vor. Ein weißes Pferd und ein kleines Pony
sind mit Steigern für die Da Capi zuständig.
Duo Infinitum, Elisa Cussadié
Aus dem Saisonprogramm 2018 des
Circus Probst bekannt ist das Duo Infinitum, Ekaterina Timofeeva
und ihr Partner Vitalii Domnenko. Ihre Kür an den Strapaten
bietet eine Symbiose aus sowohl Kraft, Können und Beweglichkeit
als auch Leidenschaft und Emotion. Zunächst übernimmt er, dann
sie die tragende Rolle. Mit einem Kuss endet die Nummer, die mit
Jubel und Begeisterung aufgenommen wird. Ein schönes
Hintergrund-Bild schafft während der Darbietung das Ballett, das
im geöffneten Artisteneingang an weißen, herabhängenden Tüchern
tanzt – am Boden, aber im Stile einer luftakrobatischen Nummer.
Mit den Papageien von Alessio Fochesato ist eine weitere
hochwertige Tierdressur im Programm. Hier wird sie von einer
sehr charmanten Vertretung vorgeführt, seiner Ehefrau Elisa
Cussadié. Es ist immer wieder bezaubernd und faszinierend, wie
kleine Vögel auf Kinderhänden landen und große frei fliegend
ihre Runden durchs Chapiteau drehen.
Matute
Einen originellen und
sympathischen Typ Clown verkörpert Matute. Mimik und Gestik
unterstützt er immer mit Geräuschen, die er mit dem Mund
produziert. Zunächst imitiert er auf diese Weise Hund, Pferd und
Fliege. Im zweiten Auftritt benötigt er für sein Spiel mit einem
Papiertuch einen Helfer aus dem Publikum. Dieser soll das
geworfene Papier im Becher fangen. Das Ganze wiederholt sich
quasi in der XXL-Variante, wenn eine ganze Klopapierrolle
mittels Laubbläser in die Luft geschickt wird. Schließlich macht
Matute Musik, und zwar mit Händen und Füßen gleichzeitig. Dies
gelingt mit einer auf den Rücken geschnallten Trommel, die mit
langen Stäben geschlagen wird. Das Becken obendrauf wird mit dem
Schuh und Verbindungsleine „fernbedient“.
Crazy
Flight, i-Team, Wolf Fisher
Ein moderner Manegen-Klassiker
ist die Nummer von „Crazy Flight“, eine detailreich
choreographierte Mischung aus Kraftakrobatik und Handvoltigen.
Weiß sind die Kostüme des Quartetts; weiß sind auch die langen
Kleider, in denen das Ballett die Nummer passend einleitet. Die
Show endet, wie sie begonnen hat: mit großen Requisiten und der
Truppe i-Team. Die sechs Artisten sorgen auf dem doppelten
Trampolin mit Haus, bei zahlreichen Sprüngen und Salti, für ein
vollends begeistertes Publikum. Besonders beeindruckend ist die
hohe Synchronität, mit der die gleichen Tricks auf linkem und
rechtem Trampolin spiegelbildlich ausgeführt werden. |