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Cirque de Noel - Christiane Bouglione 2019
www.lecirquedenoel-paris.com ; 94 Showfotos

Paris, 30. November 2019: Seine 25. Saison feiert der „Kleine Bouglione“ in diesem Winter. Der Cirque de Noel von Christiane Bouglione ist das gemütliche Pendant zum großen Cirque d'Hiver im Herzen der französischen Metropole. Im Chapiteau am Bois de Boulogne ist alles ein paar Nummern kleiner, dafür umso intimer, familiärer – und weihnachtlicher. Denn das weihnachtliche Motiv wird hier wirklich zelebriert. Das zeigen etwa die Dekoelemente am Artisteneingang und die Weihnachtsfrauen-Kostüme der Pistengirls.

Die Programme werden vor allen Dingen für Unternehmen gespielt, die den Familien ihrer Mitarbeiter ein Incentive bieten wollen. Große Truppen oder Tiergruppen scheiden schon aufgrund der räumlichen Gegebenheiten aus. Stattdessen setzt die Direktorin auf sympathische, starke Nummern, die zudem mit Persönlichkeit punkten. So ist es auch in diesem Jahr wieder.


Jennifer, Kelly und Alexandra Saabel

Allen voran sind da die Saabels zu nennen. Die deutsch-italienische Familie war bereits 2013 hier engagiert. Nun zeigen die drei Töchter im Vergleich zu vor sechs Jahren komplett neue Darbietungen. Jennifer, die jüngste, lässt bei ihren Antipodenspielen in indianischer Aufmachung virtuos Tücher auf Händen und Füßen kreisen. Damit wird sie sogar kopfüber unter die Kuppel gezogen. Schwester Kelly hat ihre Handstand-Equilibristik auf einem kunstvoll gestalteten Schiff aus Holz angesiedelt. Ihre sehr starken Tricks verkauft sie äußerst charmant. Der Flirt mit dem Publikum gelingt ganz ausgezeichnet. Da der Strapatenartist an diesem Tag verletzungsbedingt ausfällt, kommen wir zudem in den Genuss der Kür am Luftring von Kelly Saabel. Zu „Je suis malade“ von Lara Fabian beweist sie auch unter der Kuppel ihr großes Können. „Magic in Wonderland“ ist die große Zaubershow der drei Saabel-Schwestern überschrieben, zu der weitere Akteure gehören. Ganz „zauberhaft“ werden hier Illusionen in der Welt von „Alice im Wunderland“ zelebriert. Hauptperson ist Alexandra, die älteste der Geschwister. Sie ist nicht nur die große Magierin, sondern auch die Schöpferin der traumhaften Kostüme sowie der Choreographie. Mit verblüffenden Tricks sowie Seifenblasen entführt uns das Ensemble in eine wunderschöne Märchenwelt, die Staunen und Träumen lässt.


Hunde aus der Gruppe von Sandro Montez, Jaz Danion, Patrick Gruss

Bekannt sind die Saabels ebenfalls für ihre Hundedressur. Doch die Huskys und Samojeden-Spitze haben in Paris Pause. Denn die einzige Tiernummer im diesjährigen Programm gehört Sandro Montez und seinen aufgeweckten Hunden verschiedener Rassen. In hohem Tempo und mit viel Witz zeigen seine Schützlinge ihr großes Können. Im Januar geht es für Montez und seine tierischen Partner nach Monte Carlo. Jaz Danion jongliert mit jeweils drei Zylindern und Zigarrenkistchen. Zudem hat er zwei Raritäten im Repertoire. Zum einen kickt er einen Löffel mit dem Fuß in die Luft, um ihn auf der Stirn aufzufangen und dort zu balancieren. Zum anderen katapultiert er mit einer Vorrichtung ein Glas nach oben und fängt es dann mit einem Mundstab auf. Schade nur, dass die Musikbegleitung zusammengestückelt wirkt. Einen Cowboy aus dem Bilderbuch gibt Patrick Gruss. Seine Peitschen- und Lassospiele beherrscht er aus dem Eff-Eff. Zwischendurch lässt er seine Revolver in den Händen tanzen. Dies gerne mit einem gewinnenden Augenzwinkern.


Mr. Lorenzo

Neben dem Ringmaster Xavier Fagnon und seinen Weihnachtsfrauen begleitet uns Mister Lorenzo durch den Nachmittag. Schon vor dem eigentlichen Start der Show animiert der Clown das Publikum zum Klatschen. Auf der freistehenden Leiter beweist er sein artistisches Talent, Striptease inklusive. Im zweiten Teil erleben wir Mister Lorenzo als komischen Magier sowie als Dirigent eines Glockenkonzerts mit Publikumsbeteiligung. Traditionell obliegt es dem Clown dieser Produktion, die Pause mit den vier verknoteten Zuschauern einzuleiten. So erleben wir in diesem Jahr die Mister-Lorenzo-Version dieses Klassikers.

Tradition ist natürlich auch für den gesamten Cirque de Noel von Christiane Bouglione ein wichtiges Stichwort. Mit dem 25 Jahre-Jubiläum ist eine solche natürlich schon längst begründet. Zudem gehören die jährlich wechselnden Shows in diesem weihnachtlichsten aller Pariser Weihnachtscircusse einfach zur Adventszeit. Und Advent sowie Weihnachten sind schließlich Feste mit einer sehr langen Tradition.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch