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Hanauer Weihnachtscircus 2019/20
www.circus-barus.de ; 136 Showfotos

Hanau, 3. Januar 2020: Auch im etwas kleineren Maßstab lässt sich ein schöner Weihnachtscircus mit treuem Stammpublikum etablieren. Den besten Beweis hierfür liefert der Hanauer Weihnachtscircus. Die Familie von Marco Frank (Circus Barus) und der Gewerbeverein des Stadtteils Steinheim haben die Veranstaltung zum 9. Mal gemeinsam auf die Beine gestellt. Premiere feierten dagegen die komplett neu angeschafften Zeltanlagen. Das gelbe Viermast-Chapiteau mit roten Applikationen soll vorwiegend an Weihnachten und gegebenenfalls für ausgewählte Saisongastspiele eingesetzt werden.

Es handelt sich um eine Konstruktion mit sechs Quaderpolen. Auch Lichtanlage und Artisteneingang wurden erneuert. Auf dem engen Gelände im Burggarten wird nur einmal am Tag gespielt. Dafür ist das Zelt an diesem Nachmittag kurz vor Gastspielende voll belegt. Drei kecke Girls mit Engelsflügeln wecken zu Beginn der Vorstellung den schlafenden Weihnachtsmann. Als das gelungen ist, begrüßt dieser das Publikum mit den berühmten Worten „Werden Sie Kind, werden Sie Clown!“. Mit einer Parade stellt sich das gesamte Ensemble dem Publikum vor.


Aloma Tatjana, Alice Belinda und Marcello Renado Frank 

Dann geht es in die Luft. Pavlo Kolesnikov und Vadym Kucherenko alias Duo Pashenko demonstrieren an den Strapaten auf beeindruckende Weise Muskelkraft und Balancevermögen. Die überaus hübschen Töchter von Direktor Marco Frank sind wichtige Stützen des Programms. Zunächst zeigt Aloma Tatjana, dass sie gut mit Tieren umgehen kann. Ihre Hunde beherrschen viele verschiedene Sprünge und laufen auf den Hinterbeinen. Alice Belinda wagt sich am kreisenden Luftring hoch hinaus und gefällt dabei mit Charme und Eleganz. Beider Bruder Marcello Renado ist ein Clown mit toller Mimik und Gestik. Das Seilspringen mit zwei Zuschauern leitet er originell als „Hochseilläufer“ ein. Später zeigt er seine Variante der Golfball-Reprise und formt mit einigen Besuchern ein Orchester. 


Andrea Steinert, Barus-Feuershow 

Nach sechs Jahren ist der schwedische Artist David Hammarberg nach Hanau-Steinheim zurückgekehrt. Mit offensivem Auftreten und viel Ausstrahlung zelebriert er in seinem ersten Auftritt klassische Handstände auf langen Stäben. Aloma Tatjana beweist am Luftnetz, wie beweglich sie ist. Posen, Wirbel und Abfaller gehören zu der Darbietung, die sinnlich im Burlesque-Stil gestaltet wurde. Andrea Steinert leitet im Kostüm der Weihnachtsfrau vier gescheckte Ponys zu Lauffiguren an. Für einen spektakulären Abschluss der ersten Hälfte sorgt die Barus-Feuershow. Im Mittelpunkt stehen Marcel Lauenburger und René Frank, ergänzt um drei junge Damen aus dem Ensemble. Flammen werden geschluckt, gespuckt und ganz nah an den Oberarmen vorbei geführt. Wenn brennende Ketten, Stäbe und sonstige Requisten kreisen, sprühen effektvoll die Funken. Auch Hälfte zwei beginnt mit einer Parade, nun mit dem Weihnachtsmann, Gesang von Alice Belinda Frank und diversen Figuranten. „Spitze auf Spitze“ balanciert Maria Bizzarro ihre Säbel und überschreitet dabei eine Leiter.


Duo Pashenko, Marco Frank, David Hammarberg

Für viele „Ahs“ und „Ohs“ sorgt Direktor Marco Frank mit seinem Tier-Potpourri. Ein Kamel, drei Lamas, vier Esel sowie Pferd und Pony werden nacheinander in gekonnter Weise vorgestellt. Anna Kucherenko kombiniert in ihrem Poledance anspruchsvolle Haltefiguren und mutige Abfaller zu einer ansprechenden Darbietung. Effektvolle, raumfüllende Bilder schafft David Hammarberg bei seinen weiten Flügen an Bungee-Strapaten. Für einen richtig starken Abschluss des eigentlichen Programms sorgt das Duo Pashenko mit seiner Hand-auf-Hand-Akrobatik. Insgesamt könnte diese schöne Vorstellung noch etwas besser gefallen, wenn der Ablauf, insbesondere die Übergänge zwischen den einzelnen Nummern, etwas straffer gestaltet würde.

Mit der Schlussnummer ist in Hanau-Steinheim noch längst nicht Schluss. Hier wird der Begriff „Weihnachtscircus“ ernster genommen als anderswo, denn an die Spielfolge der Tiere, Clowns und Akrobaten schließt sich traditionell ein Krippenspiel in der Manege an. Erst dann folgt das bunte Finale mit allen Artisten und viel Applaus.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Moll