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Offenburger Weihnachtscircus 2019/20
www.offenburger-weihnachtscircus.de ; 131 Showfotos

Offenburg, 26. Dezember 2019: Die Elefanten waren einst Wappentiere des Offenburger Weihnachtscircus unter der früheren Direktorin Anja M. Oschkinat. Nach Erwin Frankello im letzten Jahr gibt es auch in dieser Spielzeit mit der Familie Casselly die nicht nur in der Freiheit immer seltener werdenden Tiere zu sehen. Rene Casselly jun. könnte man auch als den Star bzw. die große Überraschung des Nachmittags ansehen. Der 23-jährige verzeichnet auf Instagram über 200.000 Follower und hat es nicht zuletzt durch die TV-Show "Ninja Warrior" zu einer großen Popularität in den sozialen Netzwerken geschafft.

Dort postet er auch immer wieder Videos, in denen er zusammen mit den afrikanischen Elefanten - mal komisch und mal akrobatisch - agiert. Wenn das nicht beste Werbung für Tiere im Circus ist!


Rene Casselly jun.

Mit seinen beiden Elefanten Kimba und Mala präsentiert er uns eine völlig neue Darbietung. Rene versucht vergebens, einen Basketball in den Korb zu bekommen. Dies gelingt erst, als der Elefantenrüssel ihn in die Luft hebt. Die Dickhäuter geben sich anschließend selbst Baketbälle weiter, drehen am Rüssel einen Hula-Hoop Reifen oder lassen Rene zwischen ihnen Seil springen. Höhepunkt soll der Flug über den Rücken eines Elefanten per Schleuderbrett, welches vom Tier ausgelöst wird, werden. Im Flug versucht Rene einen Ball in den Korb zu legen. Der erste Versuch misslingt hier allerdings so unglücklich, dass Rene von seinen Tieren verarztet werden muss und für den zweiten Versuch (der gelingt) sogar mit Schutzausrüstung ausgestattet wird. Daneben zeigt er als Schlussnummer seine bekannte Akrobatik zu Elefant mit allen fünf Tieren und dem Dreifachen vom Schleuderbrett auf den Elefantenrücken. Zur Programmeröffnung sorgt er mit fünf gescheckten Ponys für einen passenden Start. Sie entsteigen einem vom Elefant gezogenen Circuswagen und begeistern anschließend in der bekannten Zigeunerinszenierung nicht nur die Kinder.


Diorios, Duo Garcia, Antonio Garcia

Würde man in diesem Programm einen Publikumspreis vergeben, so ginge dieser wohl, gemessen am Applaus, an die Diorios im Splitting Globe. Nach zuerst einem, dann zwei und anschließend drei Fahrern (inkl. leuchtender Maschinen) folgen vier Fahrer, wobei sich die Kugel in der Mitte teilt. Mit der Darbietung sind zum allerersten Mal in 24 Jahren Offenburger Weihnachtscircus Motorradfahrer unter dem Chapiteau zu sehen. Sicherlich riskanter, aber eben nicht ganz so wirkungsvoll ist der Auftritt der Garcias an der rotierenden Rakete. Unglaublich spektakulär ist hier immer wieder der Zahnhangwirbel am Schluss. Großes Talent steckt auch in den Kindern von Pablo und Vicky Garcia. Sie zeigen auf einer Art Rollschuhpodium diverse Handstände auf ein und zwei Armen. Mühelos springt der 16-jährige Antonio im Einarmer von Stab zu Stab, so dass sich Töne ergeben. Zum Schluss zielt er mit einem mit den Füßen gehaltenen Bogen auf einen Luftballon.


Francesco Fratellini, Nicol Nicols, Duo Olivares

Auch noch beinahe zur Kategorie Nachwuchs könnte man Francesco Fratellini zählen, zumindest in seiner Rolle als Clown. Er zeigt Sachen, die wir vorher in dieser Version noch nie gesehen haben. So versucht er eine Runde Tennis in der Manege zu spielen, treibt seine Späße mit einer Kamera und tritt in die Rolle eines Babysitters. Wir sind sicher, dass wir von diesem kreativen Newcomer noch hören werden. Bevor er in die Maske des Clowns schlüpft, tritt er noch artistisch in Erscheinung. Er jongliert hier mit bis zu fünf Bällen und wirft sich anschließend mit dem Fuß Tassen auf den Kopf, während er auf einem Einrad sitzt. Schon mal in Offenburg zu Gast war Nicol Nicols. Der Spanier hat seiner Darbietung im letzten Jahr ein neues Outfit verpasst. Partnerin Havi umtanzt ihn dabei am Boden, während ihm auf dem Drahtseil die gewohnt starken Tricks gelingen; natürlich inklusive Vorwärts- und Rückwärtssalto. Ebenfalls im Programm vertreten ist sein Bruder Michael Olivares. Mit Partnerin Helena Polach zeigt er als Duo Olivares eine Kür an den Vertikaltüchern die, genauso wie die Darbietung seines Bruders, zuletzt in Latina Bronze gewonnen hat.


Helena Polach, Andrejs Fjodorovs, Kenneth Huesca

Helena Polach kommt zudem mit ihrer Jonglage von bis zu fünf Fußbällen in die Manege und zieht dabei vor allem die Blicke der männlichen Besucher auf sich. Komplettiert wird der tierische Part durch Andrejs Fjodorovs und seiner originellen Taubennummer. Auch ein großartiges Beispiel für zeitgemäße Tierdressuren! Neben dem bei uns noch eher unbekannten Francesco Fratellini sorgt mit Bauchredner Kenneth Huesca ein alter Bekannter aus dem Hause Melnjak für das ganz große Lachen. Er beginnt seinen Auftritt, wie bei Charles Knie auf Saison, im Zwiegespräch mit Affe King Kong und bringt anschließend mächtig Stimmung ins Zelt, wenn er drei Besuchern seine Stimme leiht. Der Moderator Sascha Thanner in seinen wechselnden Kostümen, das Orchester sowie die Lichtregie unter Daniela Zoppe bilden als Konstanten den passenden Rahmen für das Programm.

Ein Programm, das vor allem viele bekannte Nummern vereint, mit der neuen Elefantendarbietung und dem Clown aber auch für uns Überraschungen bereithält. Neu ist in diesem Jahr ein Schriftzug „Offenburger Weihnachtscircus“ über dem Artisteneingang. Ein Epilog, in dem Rene mit einem seiner Elefanten agiert, entlässt uns aus dem Zelt, wovor sich schon Menschentrauben für die Abendvorstellung eingefunden haben. Die Erfolgsgeschichte geht also auch hier weiter, und wir sind sehr gespannt, was uns die Circusmacher zum 25-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr bieten.

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Text: Simon Preissing; Fotos: Stefan Gierisch