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Crailsheimer Weihnachtscircus 2022/23
www.weihnachtscircus-crailsheim.de ; 140 Showfotos

Crailsheim, 3. Januar 2023: Der Crailsheimer Weihnachtscircus der Familie Wolfgang und Ramona Frank („Circus Madagascar“) gehört zu den etwas kleineren Produktionen seiner Art, bietet aber stets gute Programme in ansprechender Verpackung. So ist es auch im Winter 2022/23 in der Stadt im Norden Baden-Württembergs. Die Vorstellung beginnt mit dem Traum eines jungen Mädchens, das gerne mit den Circusartisten in der Manege stehen würde, wie uns eine Stimme aus dem Off verrät. Nach einem Besuch des Weihnachtsmannes am Bett des schlafenden Kindes wird aus dem Wunsch Wirklichkeit.

Im Opening mit dem gesamten Ensemble tauscht das Kind bei einem Quickchange-Effekt das Nachthemd gegen ein schönes Circuskostüm. Dann gehört die Manege den sympathischen Artisten Josef und Jasmina Wolf aus Tschechien.


Josef und Jasmina Wolf, Samuel Frank, Jamie Sperlich

In gekonnter Weise jongliert Josef Wolf mit bis zu sieben Keulen; dabei wird ihm von seiner Ehefrau assistiert. Direktionssohn Samuel Frank ist für die Clownerie zuständig und spielt heuer in einem schönen Livree mit roter Hose und heller Jacke. Für die aktuelle Produktion hat er zwei sehr bekannte Szenen gewählt. Zunächst zeigt er mit einer Mitspielerin aus dem Publikum sein Können mit einem imaginären Set aus Pfeil und Bogen. Wie beim Vorbild Bello Nock platzen dabei viele Luftballons. An einem recht ungewöhnlichen Requisit – einem Würfel aus Metallrohren – präsentiert Jamie Sperlich eine dynamische Kür. Zwei Schlaufen ermöglichen weitere Tricks, unter anderem einen Genickhang.


Alicia Mai, Leonardo Frank, Manuela Wolf

Mit einer weiteren charmanten jungen Dame geht es weiter, wenn Alicia Mai im mit Pailletten besetzten Kostüm ihre klassische Kautschukakrobatik zeigt – zunächst auf einem Tisch, dann auf zwei Handstäben. Unter anderem setzt sie sich einen Hut mit den Füßen auf den Kopf. Der zweite Direktionssohn Leonardo Frank zeichnet einmal mehr für die Tierdressuren verantwortlich und unterhält mit drei vorwitzigen Hunden. Diese zeigen verschiedene Sprünge, laufen zwischen seinen Beinen hindurch und überqueren Hürden. Elegant im weißen Kostüm zelebriert Manuela Wolf ihre Akrobatik am Luftring.


Transformer Bumblebee, Josef und Jasmina Wolf, Leonardo Frank

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten – dieser Gedanke beschleicht mich bei der Vorführung des „Transformer Bumblebee“, eines gelben Sportwagens, der sich unter effektvoller Beleuchtung und im Laserlicht zu einer menschlichen Figur aufrichtet. In der Pause kann man sich mit dem Gefährt fotografieren lassen. Es befindet sich im Besitz des Illusionisten Jarda Ross. Nun denn! Akteurinnen und Akteure aus Fleisch und Blut sind uns wesentlich lieber als der seelenlose Flitzer. So wie die Truppe „Rock and Fire“ rund um Robert Lagroni, die mit ihren abwechslungsreichen Feuerspielen für einen effektvollen Abschluss des ersten Programmteils sorgt. Feuerjonglagen, Hula Hoop-Reifen mit Feuerkranz, Feuerschlucken und -spucken und stiebende Funken werden geboten. Ein ebenso traditionelles wie rares Genre haben Josef und Jasmina Wolf für ihre gemeinsame Darbietung gewählt. Dabei balanciert er eine große Ringperche auf seiner Stirn, während sie darin und darauf verschiedene Posen wagt. Als zweite Tiernummer im Programm stellt Leonardo Frank ein etwas ungewöhnliches Groß und Klein mit einem Kamel und einem Pony vor. Gemeinsam drehen die beiden ungleichen Tiere ihre Figuren. Dann läuft das Pony unter dem Kamel hindurch und verabschiedet sich mit einem Steiger.


Robert Lagroni, Alicia Mai, Jarda Ross mit Partnerinnen

Die hauseigene Combo spielt zu Alicia Mais Luftakrobatik im Netz live den Filmsong „Skyfall“. Nach einem Musikwechsel folgen auf ruhigere Passagen auch rasante Drehungen. Eine der beiden bekanntesten Darbietungen in diesem Programm ist sicher die Handstandarbeit von Robert Lagroni auf seinem Motorrad. Auf zumeist auf einem Arm ausgeführte Posen folgt seine schöne Klötzchenarbeit. Dabei baut Lagroni unter seinen Händen Klötzchentürme Stück für Stück auf und wieder ab, während er mit den Füßen eine Stange kreisen lässt. Von Henry Ayala kennen wir die Nummer, bei der ein Zuschauer zum Striptease unter der Discokugel animiert wird. Hier hat Samuel Frank die Reprise einstudiert. Nicht nur von seinem Engagement im Circus Barum bekannt ist Illusionist Jarda Ross. Bei seinen Großillusionen verblüfft er mit seinen beiden Partnerinnen auch mit Details, die über den üblichen Standard hinausgehen. Im großen Finale, eingeleitet mit einem gemeinsamen Tanz des Ensembles, spricht Direktor Wolfgang Frank vor dem zufrieden applaudierenden Publikum die Abschiedsworte und verspricht ein Wiedersehen im kommenden Winter. Auch wir werden gerne wieder dabei sein.

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Text und Fotos: Markus Moll