Ein großes Gradin mit roten
Schalensitzen sowie Stühle in den Logen rund um die Manege. Dazu der
prachtvolle Artisteneingang mit dem integrierten Orchesterpodium.
Musikalische Unterhaltung gibt es bereits vor Beginn der eigentlichen
Show. Dafür sorgt ein fünfköpfiges Ensemble, das wunderbar spielt und
damit bereits für beste Stimmung sorgt.

Szene aus dem Finale
Mit dem Opening werden die Gäste dann
vollends in die Circuswelt katapultiert. Anders kann es gar nicht
sein, denn dieser geballten Lebensfreude kann man sich nicht
entziehen. „Let's get loud“ ist das musikalische Motto. Umgesetzt von
den beiden fantastischen Sängerinnen sowie dem grandiosen Orchester.
Hinzu kommen das große Ballett, die Artisten der folgenden Vorstellung
sowie weitere aus dem Park. Wir erleben etwa Jonglagen, Akrobatik an
Tüchern und sogar ein Reiter zu Pferd ist dabei. Das alles verpackt in
einer mitreißenden Choreographie. Für die Regie der Show zeichnet
einmal mehr Mathias Reichle verantwortlich.
 
Viviana Rossi, Marco Luraschi
und Eleni Quartana
Nach seinen Begrüßungsworten kündigt
Ringmaster Wolf Fisher die erste Darbietung an. Viviana Rossi zeigt
eine trockene Variante ihrer bekannten Artistik an den Strapaten.
Sprich, die Badewanne ist nicht dabei. Somit entfallen die Effekte mit
den Wassertropfen in Bewegung. Aber natürlich weiß die blonde
Spanierin auch so zu überzeugen. Ungeheuer kraftvoll sind ihre
zahllosen Umschwünge, dabei wirken sie doch so leicht. In
verschiedenen akrobatischen Posen fliegt sie durch die Luft oder hält
sich ruhig im Gleichgewicht. Im Nackenwirbel rotierend verabschiedet
sie sich. Mit dem Song „Rewrite The Stars“ begleiten die Sängerinnen
das höchst ungewöhnliche Pas de deux von Marco Luraschi und Eleni
Quartana. Und diese Bezeichnung trifft die Darbietung des Reiters und
der Tänzerin sowie Luftartistin auch nur sehr begrenzt. Denn nur er
reitet auf dem Pferd, während sie an zwei Stahlseilen über der Manege
schwebt. Im Solo zeigt er vor allen Dingen aus der Dshigitenreiterei
bekannte Tricks. Immer wieder finden sich die beiden, fassen sich an,
während Marco Luraschi seine Reitkünste demonstriert. So erleben wir
sie etwa Hand in Hand, wobei er rücklings auf dem Pferd liegt. Eleni
Quartana hängt dabei mit dem Gesicht nach unten an den Seilen. Sogar
freihändig stehend reitet Luraschi durch die Manege. Diese
einzigartige Nummer überzeugt sowohl durch traumhafte Bilder als auch
durch anspruchsvolle Körperbeherrschung.
 
Henry Ayala, Truppe Ayala
Die Genres Akrobatik und Komik vereint
Henry Ayala in einer Person. Der Prince of Clowns ist nach fünf Jahren
in die Zirkus Revue des Europa-Parks zurückgekehrt. Als Spaßmacher und
als Teil der Hochseil-Truppe Ayala. Ihr letztes Engagement an dieser
Stelle ging (geplant) nicht bis zum Ende der Winteröffnung. Denn im
Januar 2020 stand die Teilnahme am Internationalen Circusfestival von
Monte Carlo auf dem Programm, wo sie mit einem Silbernen Clown
ausgezeichnet wurden. Als Komiker hat Henry zwei Auftritte. Zunächst
darf ihm ein Zuschauer, der in leuchtende Arbeitsklamotten gesteckt
wird, dabei helfen, ein Geschenk über der Manege auszupacken. Im
Schein der sich darin befindenden Diskokugel wird der Gast zum –
völlig jugendfreien – Striptease animiert. Gleich mehrere Personen
bittet der Komiker für das Konzert mit Glocken in die Manege, das er
stilvoll im schwarzen Frack dirigiert. Bevor die Aufführung gelingt,
sind verschiedene Anläufe notwendig, etwa weil einer der Klöppel
fehlt. Ein Herr hat zudem die „Ehre“, kunstvoll zwei Becken
zusammenzuschlagen. Das alles macht den Zuschauern in der Manege
genauso viel Spaß wie jenen auf den Rängen. Denn Henry Ayala bindet
seine Mitspieler liebevoll ein und produziert sich nie auf ihre
Kosten. Er ist einfach ein wunderbarer Clown – und eben Artist. Als
vermeintlich ein Mitglied der Hochseil-Truppe fehlt, springt er
kurzerhand ein und komplettiert das Quartett. Ohne jegliche Sicherung
werden hier waghalsige Tricks gearbeitet. Wobei die Ayalas diese von
Vorstellung zu Vorstellung variieren. Wir erleben unter anderem die
Fahrt auf dem Einrad von Henry mit einem jonglierenden Partner auf den
Schultern und die Dreier-Pyramide inklusive Stuhl in der oberen Etage.
Es ist eine durch und durch würdige Schlussnummer dieses Programms.
 
Jimmy Saylon, Ballett
Zu diesem gehören ebenfalls die
Großillusionen von Jimmy Saylon und seinen Girls. Das Besondere daran
ist der Steampunk-Look, in dem Requisiten und Kostüme gestaltet sind.
Der Magier kommt auf einem nostalgischen Dreirad hereingefahren. Dann
verschwinden er und seine Assistentinnen aus verschiedenen
Behältnissen, um scheinbar aus dem Nichts wieder aufzutauchen. Das
alles ist eingebunden in eine wahrlich zauberhafte Choreografie. Einen
weiteren fulminanten Auftritt in rot und weiß haben zudem Ballett und
Sängerinnen. Dieser gerät zu einer eigenständigen Darbietung, die die
Show bereichert. Beim ausgiebig zelebrierten Finale mit dem gesamten
Ensemble entsteht noch einmal Partystimmung. Das Programm endet so
grandios, wie es begonnen hat. In der wirklich allerletzten Szene wird
Henry von den beiden Vokalistinnen zum Artisteneingang begleitet, wo
die restlichen Mitwirkenden warten. |